Kreis Bergstraße (kb) „An Eurer Schule ist in den vergangenen Jahren viel passiert – besonders in Hinblick auf die Gebäude“, rief Landrat Christian Engelhardt Schülern, Eltern und Lehrern bei seinem Besuch an der Konrad-Adenauer-Schule (KAS) in Heppenheim zu. So seien im Zuge der Generalsanierung bereits die Pavillons C, D, und E, die Gebäude F und G sowie die angrenzende Siegfriedschule saniert worden. Aber: „Zwei Gebäude sind noch sanierungsbedürftig: die Turnhalle und das Herzstück der Schule, das Gebäude A mit Mensa, Betreuung und Verwaltung. Das werden wir nicht sanieren, sondern komplett neu bauen“, verkündete der Chef der Kreisverwaltung bei der Einschulungszeremonie an der Grundschule. Die Fertigstellung des neuen Gebäudes, der Abriss des alten sowie die Neugestaltung des Schulhofs sollen nach jetzigem Planungsstand bis 2022 vollzogen sein.
Der Entscheidung pro Neubau war eine detailreiche Abwägung gegenüber einer möglichen Sanierung vorangegangen. Doch die Vorteile eines Neubaus überwogen klar: Neben geringeren Bau-, Energiekosten und Reinigungskosten schlägt hier auch ein verringertes Kostenrisiko zu Buche. Zudem könnte mit dem Neubau auch eine 5-Zügigkeit erreicht werden, die angesichts der steigenden Grundschüler-Zahlen in Heppenheim langfristig nötig zu sein scheint. Außerdem geht mit der Umsetzung eines Neubaus eine große planerische Freiheit einher: Das Gebäude könnte zielgerichtet auf das moderne Schulkonzept der KAS zugeschnitten werden. Auch der verstärkten Nachfrage nach Nachmittagsbetreuung kann bei einem Neubau optimaler nachgekommen werden. Die Schulleitung wurde bereits informiert und wird frühzeitig in die Planung des Projektes involviert. Gespräche der Baufachleute mit den Akteuren vor Ort werden noch in diesem Jahr aufgenommen.
„Um die Schulen im Kreis Bergstraße zukunftsfähig auszustatten, tun wir eine Menge“, betont Landrat Engelhardt. So seien seit 2000 fast 400 Millionen Euro in die Schulbauten und ihre Ausstattung geflossen. In den kommenden rund 20 Jahren werden noch einmal etwa 600 Millionen Euro hinzukommen. So sollen beispielsweise auch die Grundschulstandorte Biblis und Lorsch in den kommenden Jahren komplett neue Gebäude erhalten.
Doch der Kreis hat nicht nur das Investitionsvolumen im Bereich Schulbau erhöht. Auf Betreiben von Landrat Engelhardt wurde auch die Herangehensweise in punkto Schulbau grundsätzlich verändert. So wird seit dem vergangenen Jahr bei allen größeren Projekten eine so genannte Planungsphase 0 vor den eigentlichen Baumaßnahmen durchgeführt. „Hier werden die Akteure vor Ort – insbesondere Lehrende und Betreuende – bereits sehr früh in die Planungen miteinbezogen. Die Pädagogik soll im Vordergrund stehen, die Funktion einer Schule als Bildungseinrichtung. Wir wollen, dass die Schulen sich weiterentwickeln und unterstützen sie dabei. Die daraus resultierenden Bedarfe seitens der Schule sollen bereits frühzeitig in die Überlegungen mit einbeziehen werden“, erklärte Engelhardt den Ansatz. Nur so könne man vor Ort Gebäude zur Verfügung stellen, die ideal mit den Ansprüchen und Bedürfnissen aller kompatibel sind.