Kreis Bergstraße (kb). Nach der langen corona-bedingten Pause ist der Mannschaftssport in vielen Vereinen seit kurzer Zeit wieder möglich. So auch im Gorxheimertal bei der TG Jahn Trösel. Pünktlich zur Wiederaufnahme des dortigen Trainingsbetriebs konnte Landrat Christian Engelhardt zusammen mit Vereinsmitgliedern der TG den neuen Kunstrasen vor Ort einweihen. Bei dieser Gelegenheit machte sich Engelhardt ein Bild von dem innovativen und klimaneutral hergestellten Grün und konnte zudem der Ersten Vorsitzenden, Silvia Möller, einen Förderbescheid über 5.000 Euro dafür überreichen. „Dieser Rasen ist ein echter Meilenstein und ein Leuchtturm-Projekt, das auch über den Kreis hinausstrahlen und andere Vereine inspirieren wird. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen allen von Herzen alles Gute und jede Menge Tore auf dem tollen neuen Kunstrasen“, betonte der Verwaltungschef.
Die meisten Kunstrasen bestehen aus Polyethylenfasern – also aus Kunststofffasern, die aus Rohöl hergestellt werden. Außerdem werden gewöhnliche Kunstrasen nach ihrer Nutzung üblicherweise auf Mülldeponien entsorgt und teilweise sogar dort verbrannt. In puncto Nachhaltigkeit steht Kunstrasten dementsprechend nicht besonders gut dar. Anders sieht das bei dem neuen Grün der TG Jahn Trösel aus. Der dort verwendete Kunstrasen wurde von dem Bergsträßer Unternehmen Morton Extrusionstechnik (MET), das seinen Sitz in Abtsteinach hat, auf Basis rein pflanzlicher Rohstoffe entwickelt. So wurde nicht nur das Ethylen der Kunstfasern aus rein pflanzlichen Rohstoffen hergestellt, sondern auch das Einfüllgranulat, das aus gemahlenen Olivenkernen besteht. Außerdem nutzt die Firma MET für die Produktion der Fasern ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, wie Wasserkraft, Sonne oder Windkraft. Dadurch ist der gesamte Herstellungsprozess klimaneutral und das fortschrittliche Kunstrasensystem in vielerlei Hinsicht „grün“.
Auch die Entsorgung des neuen Kunstrasens wird nach seiner erwarteten Nutzungsdauer von rund 15 Jahren anders aussehen als bei herkömmlichem Kunstrasen: Der neu entwickelte Bodenbelag kann komplett wiederverwertet und als Rohstoff für ein neues Kunstrasensystem genutzt werden. „Der neue Rasen hier in Trösel ist zukunftsweisend in puncto Nachhaltigkeit von Fußballplätzen mit Kunstrasen. Ich freue mich sehr, dass nicht nur innovative Unternehmen, wie Morton Extrusionstechnik, in unserem Kreis zuhause sind, sondern auch Vereine, wie die TG Jahn Trösel, die an die Zukunft denken und ihren Beitrag zu einem nachhaltigen Leben leisten“, lobte Christian Engelhardt.