Kreis Bergstraße (kb). Die medizinische Versorgung von Menschen in ländlichen Regionen sicherzustellen, ist ein wichtiges und zentrales Thema. Nicht nur in der Zukunft, sondern schon jetzt. Denn: Die Bedarfe an die medizinische Versorgung vor Ort haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark verändert. Zum einen aufgrund des demografischen Wandels der Gesellschaft, zum anderen, da sich die Ansprüche von angehenden medizinischen Fachkräften an ihren Arbeitsplatz sowie ihre Arbeitssituation verändert haben. Um den sich veränderten Bedarfen gerecht zu werden und die medizinische Versorgung im ländlichen Raum des Kreises Bergstraße sicherzustellen, initiierte Landrat Christian Engelhardt bereits 2016 mit seiner Kollegin und Bergsträßer Gesundheitsdezernentin Diana Stolz das Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO). Zentrale Aufgabe von NOVO ist es dabei, zusammen mit den Akteuren vor Ort eine bedarfsgerecht und qualitativ hochwertige gesundheitliche und pflegerische ambulante Gesundheitsversorgung zu entwickeln und langfristig zu unterstützen. In das Netzwerk sind die Ärzteschaft, Pflegedienste, Apotheken, Vereine sowie der Kreis Bergstraße und die neun Kommunen der Region Vorderer Odenwald eingebunden.
Vor Kurzem traf sich die Gesundheitsdezernentin nun mit der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern der NOVO-Kommunen. Bei diesem Treffen stellte sich die neue Psychosoziale Fachkraft auf dem Land (kurz PauLa), Andrea El Abed, vor. Diese unterstützt seit Mitte Januar als zweite PauLa Uta Brand bei ihrer Arbeit in den Gemeinden des Netzwerks. Die beiden kümmern sich um Menschen ab dem 70. Lebensjahr ohne Pflegegrad und deren Angehörige in den Kommunen Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Grasellenbach, Lautertal, Lindenfels, Mörlenbach, Rimbach und Wald-Michelbach. „Die positive Resonanz und die hohe Nachfrage nach unserem Angebot ‚PauLa‘ waren überwältigend. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir mit Frau El Abed eine weitere erfahrene Fachkraft zur Unterstützung unserer älteren Bürgerinnen und Bürger vor Ort im NOVO-Gebiet einstellen konnten“, betonte Stolz.
Darüber hinaus waren die Ergebnisse der Versorgungsanalyse für den Kreis Bergstraße Thema in der Schalte. Das Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt war damit beauftragt worden, im Rahmen dieser Analyse die medizinische Versorgung im gesamten Kreisgebiet zu erheben, zu bewerten und hieraus die Struktur einer angemessenen Gesundheitsversorgung und zukünftige Leistungen zu bestimmen sowie neue innovative Gesundheitsansätze aufzuzeigen.
Mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration begleitet ein starker und erfahrener Impulsgeber den Prozess im Landkreis Bergstraße und fördert die NOVO-Geschäftsstelle. NOVO wird vom Land Hessen unterstützt. Das Projekt läuft zunächst bis zum Jahr 2022.“