Kreis Bergstraße (kb). Aufgrund der Corona-Pandemie musste die geplante Auftaktveranstaltung für das Netzwerk Ortsnahe Versorgung Ried (kurz NORIE) ausfallen. Doch trotz „Corona“ arbeiteten die Akteure im Hintergrund daran, das Netzwerk aufzubauen und sich weiter zu vernetzen. Die Kooperationspartner von NORIE trafen sich daher auch zu einem digitalen Gedankenaustausch. Dem Netzwerk NORIE gehören neben dem Kreis die Kommunen Biblis, Bürstadt, Einhausen, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Lorsch an. In dem digitalen Netzwerktreffen unterhielten sich die Vertreterinnen und Vertreter dabei online über die aktuelle Lage und beschlossen darüber hinaus erste konkrete Maßnahmen des Netzwerks.
So stellte die Erste Kreisbeigeordnete und Bergsträßer Gesundheitsdezernentin Diana Stolz den Teilnehmenden das Projekt „PauLa“ (kurz für Psychosoziale Fachkraft auf dem Land) vor. Die „PauLa“, eine Art Gemeindeschwester 2.0, berät in den Gemeinden des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Odenwald (kurz NOVO) bereits sehr erfolgreich ältere Menschen ohne Pflegegrad beispielsweise bezüglich Fragen rund um die Fortführung des eigenständigen Lebens und der Gesundheitsprävention. Nach einem angeregten Austausch entschieden die Teilnehmenden, auch in den NORIE-Kommunen eine solche Gemeindeschwester etablieren und einen entsprechenden Antrag beim Land Hessen stellen zu wollen. Die Bürgermeisterin der Stadt Bürstadt, Barbara Schader, erklärte sich dazu bereit, kostenfrei Räumlichkeiten in ihrer Verwaltung für eine PauLa zur Verfügung zu stellen. Während der digitalen Zusammenkunft wies die Gesundheitsdezernentin darauf hin, dass die vorgestellte Arbeit des NOVO-Netzwerks und der dort arbeitenden „PauLas“ lediglich als Orientierung dienen sollten. „Die Arbeit einer PauLa im NORIE-Gebiet kann sich aufgrund der individuellen Gegebenheiten vor Ort durchaus anders entwickeln, als im Vorderen Odenwald“, so Stolz.
Im Herbst soll voraussichtlich ein weiteres Netzwerktreffen stattfinden, dann jedoch in Präsenz und unter Beteiligung des Hessischen Sozialministeriums – sofern die Pandemielage dies zulässt. Dann wollen sich die teilnehmenden Akteure nochmals vertieft auch über die aktuelle Versorgungsanalyse, die die derzeitige Situation in der Region erläutert, austauschen.