Kreis Bergstraße (kb). Seit nunmehr zehn Jahren besteht der Pflegestützpunkt Bergstraße in Heppenheim. Die Mitarbeitenden können jedoch nicht nur das Jubiläum feiern, sondern sie blicken auch auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung der Einrichtung zurück. „Ratsuchende müssen nicht mehr von A nach B laufen, um notwendige Informationen rund um Pflege und Versorgung einzuholen“, fasst Landrat Christian Engelhardt zusammen. „Dank unseres Pflegestützpunktes erhalten sie ganz kompakt und kompetent wichtige Unterstützung. Diese Art Rückmeldung und große Dankbarkeit kommt auch sehr oft von den Klientinnen und Klienten des Pflegestützpunktes selbst und dies zeigt, die Einrichtung hilft den Bergsträßerinnen und Bergsträßern in einem Bereich, in dem wirklich Hilfe benötigt wird.“ Dies spiegelt auch die kontinuierlich steigende Zahl der durchgeführten Beratungsgespräche wieder: Während die Mitarbeitenden im Jahr 2016 rund 800 Beratungen durchgeführt hatten, hat sich die Zahl in den vergangenen Jahren noch einmal mehr als verdoppelt. Damit einher ging ein immens gestiegener Bekanntheitsgrad bei den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch bei Institutionen und Einrichtungen im Landkreis. Im Dezember letzten Jahres wurde daher ein zweiter Standort in Mörlenbach eröffnet, der zudem die Wege der Ratsuchenden aus den Kommunen des vorderen Odenwaldes verkürzt.
Der Pflegestützpunkt ist ein neutrales, unabhängiges und kostenfreies Beratungsangebot, dass den Menschen dabei unterstützt, in ihrer individuellen und oft komplexen Lebenssituation die für sie passgenauen Hilfsangebote im Bereich Pflege und Versorgung zu finden. Die Pflegestützpunkte werden hessenweit in gemeinsamer Trägerschaft mit den Verbänden der Pflege- und Krankenkassen und dem jeweiligen Landkreis oder der kreisfreien Stadt paritätisch besetzt und getragen. Für den Landkreis Bergstraße übernimmt dies federführend die Techniker Krankenkasse.
„Zu uns kommen junge Familien mit beeinträchtigten Kindern genauso wie ältere Menschen“, betont Alexandra Löchelt vom Pflegestützpunkt. „Sie stellen ihre Fragen zu verschiedensten Themen, die mit Pflege, Versorgung oder Behinderung zu tun haben.“ Pflegende Angehörige sowie Betroffene selbst, können im Pflegestützpunkt beispielsweise Informationen über Sozialleistungen erhalten und darüber, wie diese miteinander kombiniert werden können, um eine Entlastung und optimale Versorgung im Pflegealltag zu erreichen. „Das Team hilft beim Ausfüllen verschiedenster Anträge, berät zum Antragsprozedere, unterstützt bei Widersprüchen oder der Leistungsinanspruchnahme und nimmt auf Wunsch Kontakt mit Krankenkassen und anderen Dienstleistern auf. Der Umfang der Unterstützung orientiert sich dabei individuell an den Bedürfnissen der Klienten. „Manchmal reicht es aus, am Telefon Kontaktdaten zu vermitteln, einige unserer Klienten begleiten wir jedoch seit mehreren Jahren sehr umfangreich“, erklärt Löchelt.
Einen Schwerpunkt der Beratung bildet das Thema Pflege. Antragstellende und ihre Angehörigen können sich zum Beispiel umfassend vor der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD) vom Team des Pflegestützpunkts beraten und informieren lassen. Eine gute Vorbereitung und klare Informationen nehmen den Antragstellenden die Nervosität, sichern dem MD ausführliche Informationen für die Bewertung und ersparen in der Summe Irrtümer, Ärger und Widerspruchsverfahren. Im Pflegestützpunkt werden die Anfragenden bis zur Feststellung des Pflegegrads und darüber hinaus begleitet. Die Mitarbeiter besprechen die Situation, erstellen einen Versorgungsplan und begleiten diesen, wenn gewünscht. „Jetzt weiß ich, was die nächsten Schritte sind und bekomme dabei die Unterstützung die ich benötige“ – ein Gefühl der Sicherheit ist eines der Ziele die sich die Mitarbeiter gesteckt haben.
Im Rahmen des 10-jähriges Bestehens veranstaltet der Pflegestützpunkt eine Fachtagung für seine Netzwerkpartner. Zusätzlich veranstalten die Mitarbeiterinnen in beiden Beratungsstellen am Samstag, den 02.10.2021, von 10 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür. Hierzu sind alle Bergsträßerinnen und Bergsträßer herzlich in die Einrichtung des Pflegestützpunktes in Heppenheim (Gräffstraße 11, 64646 Heppenheim) beziehungsweise in Mörlenbach (Groß Breitenbach 6, 69509 Mörlenbach) eingeladen.
Weitere Infos zum Pflegestützpunkt Bergstraße hier.
Beratungstermine können telefonisch vereinbart werden. Sie erfolgen vor Ort in Heppenheim und Mörlenbach oder als Hausbesuch. Ein Besuch in der Häuslichkeit ist vor Allem dann sinnvoll, wenn es um die Auswahl geeigneter Hilfsmittel oder eine Wohnberatung zum barrierefreien Umbau geht.
Die Broschüre „Pflegeleistungen in leichter Sprache“ finden Interessierte hier: https://www.kreis-bergstrasse.de/pics/medien/1_1522737273/Broschuere_Pflegeleistungen_in_leichter_Sprache.pdf