Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Kohlendioxid-Ausstoß? Kreis Bergstraße goes Zero!


Kreis Bergstraße (kb). Jetzt kann es losgehen! Das höchste politische Gremium des Kreises Bergstraße hat die Umsetzung des vorgelegten Integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Kreis mit großer Mehrheit in seiner November-Sitzung beschlossen. Dieses wurde vom Klimaschutzmanager des Kreises Bergstraße, Reiner Pfuhl, und zahlreichen weiteren Akteuren und Interessengruppen erarbeitet. „Mit unserem Klimaschutzkonzept ist ein wirklich großer Wurf gelungen“, betont Landrat Christian Engelhardt. „Das Konzept überzeugt mit seinen insgesamt 114 Maßnahmen und zeigt, dass wir hier vor Ort einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Denn: Wir müssen den Klimawandel global denken, aber alle lokal handeln.“

Die wichtigsten Stellschrauben, um als Landkreis und als Kreisverwaltung Klimaneutralität zu erreichen, sind die angestrebte Energiewende, die Wärmewende sowie die Mobilitätswende. Hierbei verfolgt der Kreis ambitionierte Ziele: So soll deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien vor Ort generiert werden – vor allem durch den massiven Ausbau von Photovoltaikanlagen (kurz PV-Anlagen). Die Kreisverwaltung will dabei mit bestem Beispiel vorangehen und in den nächsten Jahren auf all ihren Gebäuden PV-Anlagen installieren. Gleichzeitig gibt es bei den Kreisgebäuden eine riesige Sanierungs- und Modernisierungsoffensive für mehr Energieeffizienz. Rund 178 Millionen Euro wird der Kreis alleine an dieser Stelle investieren. Darüber hinaus soll auch der Fuhrpark der Kreisverwaltung in den nächsten Jahren sukzessive auf Elektroautos umgestellt werden, um den Treibhausgas-Ausstoß weiter zu reduzieren. Zudem sollen im gesamten Kreisgebiet das Radwegenetz weiter ausgebaut und der ÖPNV attraktiver gestaltet werden.

Die Kreisverwaltung will mit ihren Projekten und Maßnahmen gleichzeitig ein großes Vorbild für die Bergsträßerinnen und Bergsträßer sein: Durch eine gezielte und zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit des Kreises – vor allem in den Sozialen Medien – sollen die Bürgerinnen und Bürger dabei aktuell und unterhaltsam über Klimaschutz und Nachhaltigkeit informiert werden. Hierdurch sollen die Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig zu klimafreundlicherem Handeln motiviert beziehungsweise darin bestärkt werden. Darüber hinaus ist ein Netzwerk für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Kreis Bergstraße im Entstehen, mit dessen Hilfe Jung und Alt in Sachen Klimaschutz geschult werden können. „Es ist mir ein Herzensanliegen, die Bürgerinnen und Bürger beim Klimaschutz abzuholen und mitzunehmen. Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und unser Verhalten und Handeln klimafreundlich verändern, können wir das große Ziel Klimaneutralität auch erreichen. Jede und jeder Einzelne kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten“, hebt Engelhardt hervor. „Wir müssen jetzt vor allem schnell und beherzt handeln. Nur so haben wir noch eine Chance, Kipppunkte zu vermeiden und das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Unser großes Ziel ist deshalb ‚Kreis Bergstraße goes Zero‘ – bis 2045 streben wir Klimaneutralität an.“ Durch die Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts könnten rund 2,15 Millionen Tonnen CO2 im Landkreis eingespart werden. Das entspricht etwa dem gesamten CO2-Ausstoß der innerdeutschen Flüge der zivilen Luftfahrt aus dem Jahr 2017.

Den Schlüssel zum Erfolg sieht Landrat Engelhardt vor allem in innovativen Technologien: „Der Einsatz modernster Technik wird uns dabei nicht nur helfen, das Klima zu schützen, sondern gleichzeitig auch unsere Wirtschaft stärken. Das Wirtschaftswachstum soll hauptsächlich durch Innovationen generiert werden – nicht durch den Verbrauch von Ressourcen“, so Engelhardt.


Hintergrund:

Das Klimaschutzmanagement des Kreises Bergstraße sowie die Erstellung und Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzepts sind ein Förderprojekt der Nationalen Klimaschutzinitiative. Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Die Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese mögliche Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zudem zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.