Kreis Bergstraße (kb). Startschuss für die Vortragsreihe „Demokratieförderung in Schule und Jugendarbeit“: Die DEXT-Fachstelle der Bergstraße organisierte die erste Veranstaltung der Reihe zum Thema „Herkunftsnationale Konflikte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“.
Die Islamwissenschaftlerin Dženeta Isaković erklärte im Rahmen ihres Vortrags inwiefern die biografische Herkunft, das heißt, die Migrationsgeschichte von Kindern und Jugendlichen oder gar die ihrer Eltern, zu Abgrenzungstendenzen führen kann. Konflikte, die im Herkunftsland entstanden sind, wie beispielsweise aktuell zwischen Russland und der Ukraine, aber auch deutlich länger andauernde Konflikte wie zwischen Israel und Palästina können Kinder und Jugendliche in ihrer eigenen Identitätsfindung beeinflussen und bergen Potenzial für Diskriminierung und Ausgrenzung.
Wie man mit solchen möglichen Konflikten pädagogisch umgehen kann, erklärte die Referentin den Teilnehmenden in ihrem Vortrag. Sie betonte unter anderem, dass es wichtig sei, in Konfliktsituationen sensibel zu reagieren und die Situation richtig einzuschätzen. Dabei sei es vor allem wichtig, weder zu hart zu reagieren, noch die Situation zu verharmlosen oder gar zu ignorieren. Neben der Präsentation von Best-Practice-Beispielen und Anlauf- und Beratungsstellen bot sich während der Veranstaltung auch die Möglichkeit, mit einander ins Gespräch zu kommen. So nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit für einen kollegialen Austausch.
Die Vortragsreihe veranstalten die DEXT-Fachstellen aus Südhessen in diesem Schulhalbjahr gemeinsam. Die Abkürzung DEXT steht für „Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention“. Die Fachstellen werden vom Innenministerium des Landes Hessen gefördert und sind in Südhessen aktuell in der Stadt Rüsselsheim am Main, im Kreis Groß-Gerau, im Kreis Darmstadt-Dieburg sowie im Kreis Bergstraße vertreten. Die Veranstaltungsreihe bietet vor allem pädagogischen Fachkräften, Lehrkräften, aber auch allen Interessierten aus Südhessen die Gelegenheit, sich intensiv mit aktuellen Herausforderungen der Demokratieförderung sowie Radikalisierungstendenzen auseinanderzusetzen.
Begleitet von weiteren hessischen Kooperationspartnern geht es im Rahmen der Veranstaltungsreihe am 24. November weiter mit dem Workshop „Über den ältesten Hass der Welt – Antisemitismus: früher und heute“. Am 15. Dezember folgt der Vortrag „Worte, die wehtun“ zu diskriminierender und radikaler Sprache. Im Januar und Februar folgen dann zwei Veranstaltungen zu den Themen „Klassismus – Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft“ sowie „Antischwarzer-Rassismus – Anforderungen und Ansätze in der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen“.
Nähere Informationen zu den Veranstaltungen sowie zur Anmeldung finden Sie unter: www.eveeno.com/dext-suedhessen.