Kreis Bergstraße (kb). Bereits Anfang dieses Jahres traten die neuen Vorsitzenden der Ärztenetzwerke WeschNetz (Region Odenwald) und GALA (Region Ried) mit der Ersten Kreisbeigeordneten und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz in den gemeinsamen Austausch. Im September hatte das Hausärztenetz Heppenheim, welches sich bereits im Jahr 2004 zusammenschloss, in seiner Sitzung einen neuen Vorsitz gewählt. Dies nahm Diana Stolz gerne zum Anlass, um gemeinsam mit ihrem Team der Gesundheitsversorgung mit dem neuen Vorsitzenden Dr. Jens Braun, und seinem Vertreter Dr. Reinhard Blessing ebenfalls in den Dialog zu treten. Die Erste Kreisbeigeordnete betonte: „In mehr als sechs Jahren als Gesundheitsdezernentin des Kreises Bergstraße habe ich schon einige Netzwerkpartnerinnen und -partner im Bereich der ambulanten medizinischen Versorgung kennenlernen dürfen. Ich weiß, wie wichtig ein funktionierendes Ärztenetz ist und bin dankbar, dass Sie sich dieser Aufgabe mit so einer großen Motivation angenommen haben.“
Dr. Jens Braun, praktizierender Internist mit eigener Gemeinschaftspraxis, und Dr. Reinhard Blessing, ebenfalls praktizierender Internist mit eigener Praxis, informierten im Gespräch über die mittlerweile zwei Protesttage der niedergelassenen Ärzteschaft. Grund für die Protesttage, denen sich sowohl am 26. Oktober als auch am 30. November 2022 zahlreiche niedergelassene Praxen in Hessen anschlossen, sei neben der Streichung des Neupatientenbonus und der geforderten Nullrunde der Krankenkassen vor allem die Tatsache, dass die Medizin immer mehr hinter die Administration rücke. Durch die immer komplexeren Abrechnungsmöglichkeiten bedürfe es einer höheren Administration – was zu Folge habe, dass die Zeit für die Patientinnen und Patienten fehle. Auch kritisierten die beiden Internisten, dass der ambulante Gesundheitssektor im Bereich möglicher Hilfen bezüglich der Inflation und des steigenden Aufwands mit der Abrechnung zu kurz komme. Es sei wichtig, dass Frau Stolz diese Thematik in ihren Gesprächen mit den zuständigen Stellen kenne.
Weiter sei es den Ärztinnen und Ärzten vom Hausärztenetz Heppenheim sehr wichtig, zukunftsorientiert zu denken. Eine große Rolle spiele in diesem Zusammenhang etwa die Prävention im Bereich der Folgen des Klimawandels. Beispielsweise die Zunahme von Extremwettererscheinungen wie Stürmen oder starker Hitze könnten neben physischen gesundheitlichen Auswirkungen – Infektionen, Verletzungen oder Herz-Kreislauf-Versagen – auch psychische Belastungen wie Stress, Angstzustände, Traumata und Depressionen verursachen. Zu dieser Thematik ist der Kontakt mit der Gesundheitspräventionsbeauftragten des Kreises, Reinhild Zolg, bereits hergestellt. Eine solche Vernetzung mit dem Gesundheitsamt sei wichtig, informierten die beiden Vorsitzenden des Hausärztenetzes Heppenheim. Zum Ende dieses konstruktiven Austausches bestätigten sich die Beteiligten, weiterhin in engem Kontakt zu bleiben.