Kreis Bergstraße (kb). Guter Start für ein umfangreiches Projekt: Landrat Christian Engelhardt hat Bensheims Bürgermeisterin Christine Klein einen Förderbescheid über 1.050.000 Euro für Erweiterung, Sanierung und Umbau der „Alten Schule“ in Hochstädten überreicht. Das Geld gibt es als Zuschuss im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramm vom Land Hessen. Bei kalkulierten Gesamtkosten von rund zwei Millionen Euro und förderfähigen Kosten von 1,5 Millionen Euro liegt die Förderquote damit bei 70 Prozent.
„Ich freue mich sehr, diesen Bescheid übergeben zu können, denn der Umbau und die Sanierung der Alten Schule zu einem Mehrfunktionshaus ist ein zukunftsweisendes Projekt. Für die Dörfer und Ortsteile in unserem Kreis ist es wichtig, dass die Basisinfrastruktur mit der Zeit geht. Genau das passiert hier mit der Erweiterung des Kindergartens für den gestiegenen Betreuungsbedarf und der mehrfachen Nutzbarkeit der Räume“, sagt Landrat Christian Engelhardt.
Bürgermeisterin Christine Klein freut sich über großzügige Förderung durch das Land Hessen und betont, wie wichtig die Alte Schule für die Identität Hochstädtens und die soziale Infrastruktur des Stadtteils sei. „Mit der Sanierung im historischen Bestand bleibt der individuelle Charakter des Gebäudes erhalten bringt gleichzeitig wieder Jung und Alt zusammen“, erklärt Klein. Baudezernentin Nicole Rauber-Jung ergänzt: „Das Gebäude hat für viele Jahrzehnte eine wichtige und zentrale Bedeutung in Hochstädten eingenommen. Mit der umfangreiche Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes sichert die Stadt Bensheim seine mehrfunktionale Nutzung auch langfristig.“
Die Erweiterung und Sanierung der „Alten Schule“ in Hochstädten als Mehrfunktionshaus ist eines der größten Projekte, das die Stadt Bensheim im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms umsetzen will. Ziel der Maßnahme ist es, das fast 120 Jahre alte Gebäude für die öffentliche Nutzung langfristig zu sichern und die Basisinfrastruktur im Stadtteil Hochstädten zu verbessern. Bereits seit 1975 wird das Erdgeschoss des Gebäudes als Kindertagesstätte genutzt. Das Obergeschoss wurde zwischenzeitlich zum Dorfgemeinschaftsraum umgebaut und genutzt und dient seit 2008 als Bewegungsraum für die Kita. Im Dachgeschoss befindet sich seit 1985 die Stadtteildokumentation mit Archiv.
Im Rahmen des Projekts soll im Erdgeschoss für den Kindergarten nun ein Anbau für die Nutzung als U3-Gruppenraum mit Sondernutzungsräumen Schlafen und Kinderbad entstehen. Des Weiteren wird im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes ein Mehrzweckraum mit Nebenräumen Küche/Bistro und Erwachsenen-WC eingerichtet. Der Mehrzweckraum dient zum einen als Bewegungsraum für die Kita, soll aber in Kombination mit den Nebenräumen auch als Veranstaltungsraum für die Dorfgemeinschaft genutzt werden.
Im Obergeschoss des Gebäudes wird der große Saal bestehen bleiben und eine neue WC-Anlage errichtet werden. Die aktuellen Planungen sehen vor, diesen Raum als Gruppenraum für die Ü3-Betreuung der Kindertagesstätte zu nutzen. Durch die Bauweise wird der Raum aber künftig multifunktional genutzt werden und so den Bedürfnissen der Dorfgemeinschaft angepasst werden können. Aktuell gibt es in Hochstädten durch das Neubaugebiet auf dem ehemaligen Marmorit-Gelände einen hohen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen. Sollte dieser in den kommenden Jahren rückläufig sein, könnte die Kinderbetreuung im Obergeschoss auch aufgegeben werden. Der multifunktionale Saal stünde der Dorfgemeinschaft weiterhin zum Beispiel für Veranstaltungen, Sitzungen des Ortsbeirates, Vereine oder die Volkshochschule zur Verfügung.
Im Dachgeschoss werden ein Büro mit Personalraum und Teeküche sowie Räume für die Stadtteildokumentation und das Archiv entstehen. Unter anderem ist im Rahmen des Bauvorhabens auch die Sanierung des Sandsteinsockels, die Erneuerung der Fenster und des Daches und die Erneuerung der Haustechnik geplant.
Im Rahmen der Übergabe des Förderbescheides übergab Landrat Engelhardt noch einen weiteren Bescheid an Bensheims Bürgermeisterin Klein: 28.000 Euro für die Entwicklung von Begegnungs- und Mehrgenerationenplätzen im gesamten Stadtgebiet. Auch dieses Vorhaben wird im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessens gefördert.