Kreis Bergstraße (kb). Der Kreis Bergstraße unterstützt Zugewanderte aus verschiedenen Herkunftsländern beim Einleben in Deutschland. Dafür setzen sich unter anderem die ehrenamtlichen Integrationslotsinnen und -lotsen des Kreises ein. Sie unterstützen Zugewanderte und Mitarbeitende der Kreisverwaltung dabei, Gesprächsinhalte kulturspezifisch zu vermitteln und die Verständigung bei sprachlichen Barrieren zu erleichtern. Im Jahr 2022 fanden im Rahmen des Landesprogramms WIR vom „Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen“ drei hessenweite Online-Basisqualifizierungen statt. Jedes Mal waren Teilnehmende aus dem Kreis dabei.
Kürzlich überreichte Landrat Christian Engelhardt fünf weiteren Integrationslotsinnen und -lotsen des Kreises ihre Zertifikate. Die Zahl der engagierten Menschen hat sich damit auf 22 erhöht. Die Einsätze der insgesamt 13 Fremdsprachen sprechenden Personen sind stark gefragt. „Ich bin sehr stolz, dass sich bei uns im Kreis so viele Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit engagieren. Die Lotsinnen und Lotsen haben alle selbst eine Zuwanderungsgeschichte und können so ideal zwischen den Kulturen vermitteln. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Integration und unser Zusammenleben“, sagte Landrat Engelhardt.
Der Integrationslotsenpool ist bei der Stabsstelle Integrationsbeauftragte angesiedelt. Diese bietet neben Freizeitangeboten auch Vertiefungsseminare an, um erweiterte Kenntnisse zu diversen Themen zu vermitteln. So erhielten die Integrationslotsinnen und -lotsen bereits tiefgehende Informationen unter anderem über Mieterschutz und Verbraucherthemen. Um die Vernetzung untereinander zu fördern, wurde auch eine Führung im Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim organisiert.
Nun fand ein Vertiefungsseminar zum Thema „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit häuslicher Gewalt“ statt. Hierzu haben die Polizeioberkommissarin der Polizeidirektion Bergstraße, Martina Sattler, und Fahri Erfiliz, der Migrationsbeauftragte der Polizeidirektion Bergstraße, berichtet.
Sattler trug die Vorgehensweisen der Polizei beim Verdacht auf häusliche Gewalt vor. Auch die auf mittel- bis langfristige Wirkungen ausgerichteten möglichen Hilfemaßnahmen für die Opfer wurden gründlich besprochen. Neben Sattler gibt es im Kreis vier weitere Ansprechpersonen, die bei häuslichen Gewaltdelikten zuständig sind. Die insgesamt vier Polizeidienststellen des Kreises sind unter den folgenden Telefonnummern zu erreichen:
• Bensheim; 06251- 84680
• Heppenheim; 06252-7060
• Lampertheim; 06206-94400 / Viernheim; 06204-93770
• und Wald-Michelbach unter 06207-94050.
Hier können Fälle je nach Ortszugehörigkeit gemeldet werden. In Notfällen soll die Notrufnummer der Polizei - 110 - gewählt werden. „Grundsätzlich kann sich jede misshandelte oder von Misshandlung bedrohte Person unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Kultur oder ihrem Aufenthaltsstatus auch an den Migrationsbeauftragten der Polizei wenden“, betonte Erfiliz.
Das Vertiefungsseminar diente zum Abbau der Hemmschwellen gegenüber der Polizei und lieferte den Integrationslotsinnen und -lotsen praktische Handlungsempfehlungen, die sie bei ihrer Vermittlungstätigkeit an die Zugewanderten weitergeben können.
Interessenten, die gerne Integrationslotsin oder -lotse des Kreises werden möchten, können sich bei der Projektkoordinatorin Agnes Csilla Magyar unter der E-Mail-Adresse: agnes-csilla.magyar@kreis-bergstrasse.de oder telefonisch unter der Telefonnummer 06252 15-5564 melden.