Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Sich informieren, entscheiden und darüber reden!


Kreis Bergstraße (kb). Der Bedarf an Spenderorganen ist hierzulande groß: Etwa 8.500 Menschen stehen auf den entsprechenden Wartelisten. Der häufigste Grund, warum eine Organspende nicht erfolgen kann, ist das Fehlen einer Einwilligung – und das fehlende Wissen rund um das Thema. Auch beim Thema Stammzellenspende besteht noch Aufklärungsbedarf. Aus diesen Gründen regt die Kreisverwaltung die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig gemeinsam mit Kooperationspartnern dazu an, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen – über Ausstellungen, Pressemitteilungen oder über Pressekonferenzen. So auch jüngst unter der Mitwirkung von Prof. Dr. med. Phillip Knebel (Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie am Kreiskrankenhaus Bergstraße), Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach, Florian Hofmann, der einen Erfahrungsbericht als Knochenmarkspender beisteuerte, sowie von Vertreterinnen und Vertretern der Lokalgruppe Organspende der Universität Heidelberg. Die Studierenden führten im Anschluss an die Pressekonferenz gemeinsam mit dem Präventionsteam des Kreises und Florian Hofmann eine Informationsaktion zum Thema Organ- und Stammzellenspende in der Heppenheimer Fußgängerzone durch.

„Unser Ziel ist es aufzuklären und dazu beizutragen, dass jeder Bergsträßer und jede Bergsträßerin individuelle, fundierte Entscheidungen treffen kann: Möchte ich Organspender sein oder nicht? In einem zweiten Schritt sollte diese Entscheidung dann an die Angehörigen kommuniziert werden. So können diese in einem Notfall entsprechend agieren, mit ruhigerem Gewissen. Wer sich als Stammzellspenderin oder -spender registrieren lassen möchte, kann sich bei den entsprechenden Spenderdatenbanken informieren und eine Typisierung der Gewebemerkmale vornehmen lassen“, sagte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

„Organspende oder nicht? Es gibt viele Entscheidungsmöglichkeiten“, betonte auch Landrat Christian Engelhardt. „Ist die Entscheidung erst einmal getroffen, hilft ein Organspendeausweis, die Entscheidungen auch zu dokumentieren.“ Engelhardt, der zugleich Personal-Chef der Kreisverwaltung ist, nahm im Rahmen der Pressekonferenz eine Organspendeausweis-Tafel (bestückt mit vielen Organspendeausweisen, in Deutsch und Englisch) von der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz entgegen. Diese hängt nun im Neuen Landratsamt. „Ich freue mich, dass die Dezernentin Stolz und ihr Team mit dieser Tafel bereits die siebente für den Kreis zur Verfügung gestellt haben. Ich lade alle Bergsträßerinnen und Bergsträßer herzlich ein, sich einen eigenen Ausweis abzuholen und die persönliche Entscheidung darauf zu vermerken“, so Engelhardt.

Prof. Dr. med. Phillip Knebel (Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie am Kreiskrankenhaus Bergstraße) verdeutlichte in seinem Redebeitrag die Bedeutung einer Organspende: „Eine Organspende ist oft die einzige Möglichkeit, einen schwer erkrankten Menschen zu behandeln.“ Am häufigsten würden als Spendenorgane Lunge, Leber, Nieren sowie Bauchspeicheldrüsen benötigt. Im Kreiskrankenhaus Bergstraße selbst werden keine Transplantationen vorgenommen. Allerdings können hier über verschiedene Tests potenzielle Spender identifiziert werden.

Weitere Informationen zum Thema Organspende gibt es zum Beispiel hier: https://www.organspende-info.de/

Weitere Informationen zum Thema Stammzellenspende gibt es zum Beispiel hier: https://www.dkms.de/