Kreis Bergstraße (kb). Ein Extra-Programm für die, die von den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen waren: Die Kreisvolkshochschule (KVHS) Bergstraße bietet in Kooperation mit dem Jugendamt des Kreises ab sofort kostenlose Kurse für Kinder und Jugendliche an. Die Kurse beschäftigen sich mit ganz unterschiedlichen Themen, die eines gemeinsam haben: Es soll damit möglichen Folgen der Corona-Pandemie entgegengewirkt werden. Gefördert werden sie über das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“. Den entsprechenden Bescheid über insgesamt knapp 10.000 Euro hat die Erste Kreisbeigeordnete und Jugenddezernentin Diana Stolz kürzlich an das Team der KVHS übergeben. „Mit der Förderung bekommen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, Versäumtes aufzuholen und wieder positive Erlebnisse und Begegnungen zu haben. Das Programm der Kreisvolkshochschule ist ein tolles Angebot. Dadurch, dass die Kurse kostenlos sind, ist der Zugang auch wirklich allen Kindern möglich“, so die Erste Kreisbeigeordnete Stolz.
Das Aktionsprogramm, das noch von der vorherigen Bundesregierung initiiert wurde, soll den Auswirkungen der Einschränkungen während der Pandemie für Kinder und Jugendliche etwas entgegensetzen. So waren Kontakte mit Gleichaltrigen, Sport und Bewegung, Spielen und der Austausch in der Gruppe, Kultur und Reisen in dieser Zeit nicht oder nur reduziert möglich.
Dementsprechend sind auch die Kurse der KVHS angelegt. Mit dem Abbau von sozialen Ängsten beschäftigen sich gleich drei Angebote: Der Kurs „Keine Angst vorm Rampenlicht“ soll Kindern von 10 bis 14 Jahren zum Beispiel das Lampenfieber bei Referaten vor der Klasse nehmen (23. bis 27.10.2023, jeweils 9.30 bis 13 Uhr, Bürstadt, KamÜ, Industriestraße 11). Der eintägige Kurs „Gelassen in die Prüfung“ soll Ängsten vor Klassenarbeiten entgegenwirken (Samstag, 14.10.2023, 10 bis 16 Uhr, Heppenheim, Treffpunkt Parkplatz am Friedhof, für Schülerinnen und Schüler von 12 bis 19 Jahren). Um Entspannungstechniken geht es bei „Stress reduzieren“ für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren ab 09.10.2023 in Heppenheim (zwei Termine montags 15 bis 18 Uhr, InFoReGen, Kalterer Straße 25).
Weil die Nutzung von digitalen Medien in der Pandemie auch unter jungen Menschen stark zugenommen hat, beschäftigen sich zwei der Kurse damit: In einem Blogprojekt können Jugendliche von 13 bis 16 Jahren festhalten, was Corona mit ihnen gemacht und verändert hat (23. bis 27. Oktober, jeweils 14 –
bis 17 Uhr, Bürstadt, KamÜ, Industriestraße 11). Um Mediennutzung und Medienkompetenz für Schülerinnen und Schüler der dritten bis sechsten Klassen geht es in einem Kurs im Lorscher Schulungszentrum der KVHS (Römerstraße 16, ab 25.09.2023, vier Termine immer montags 15.30 – 17.30 Uhr). Unter anderem gibt es dabei kindergerechte Einführungen in das Internet, in die Funktionsweise eines Computers und in die Grundlagen von Windows und Word.
Auch Sport und Bewegung kommen bei dem Programm nicht zu kurz: Kleine Spiele und sportliche Wettbewerbe im Freien für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren werden beim Kurs „Raus in die Natur – Waldspiele für Kids“ in Lorsch angeboten (ab 20.09.2023, fünf Termine immer mittwochs, 16.30 bis 18 Uhr, Lorsch, Vogelpark Birkengarten). Tanzen in einer Reihe zu Country, Pop und Rock wird beim eintägigen Kurs „Line Dance Party“ in Heppenheim geübt (Donnerstag, 12.10.2023, 16 bis 17.30 Uhr, InFoReGen, Kalterer Straße 25).
Und auch kreativ können die Kinder werden: Sie können einen Traumfänger basteln (Donnerstag, 26.10.2023, 15 bis 17.30 Uhr, Heppenheim, InFoReGen, Kinder von 8 bis 12), einen Regenmacher bauen (Sonntag, 08.10.2023, 14 bis 17 Uhr, Rimbach, Musikwerkstatt, Schloßstraße 39, Kinder von 6 bis 12) oder eine eigene Kindertrommel kreieren (Samstag, 28.10.2023, 14 bis 17 Uhr, Rimbach, Musikwerkstatt, Kinder von 6 bis 12).
Alle Kurse sind dank der Förderung durch das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ kostenlos. Anmeldung und weitere Informationen auf der Webseite der Kreisvolkshochschule unter https://www.kvhs-bergstrasse.de/junge-vhs oder unter der Telefonnummer 06251/17296-0.
Zur Vergabe der Fördermittel:
Um möglichst viele Kinder und Jugendliche im Kreis Bergstraße zu erreichen und die vorhandenen Mittel des Aktionsprogramms bedarfsgerecht zu verteilen, wurde ein Fachausschuss des Jugendhilfeausschusses gebildet. Dieser hatte die Aufgabe, zunächst Kriterien zur Vergabe der Mittel zu erarbeiten und die Bedarfe im Landkreis zu eruieren. Der Fachausschuss hat die Träger der freien Jugendhilfe, in der Jugendarbeit tätige Vereine, Verbände und Jugendgruppen sowie die Städte und Gemeinden dazu eingeladen, Projektideen einzureichen. Auf Grundlage mehrerer Kriterien, wie zum Beispiel ein inhaltlicher Bezug zu „Aufholen nach Corona“, wurde anschließend eine Auswahl getroffen und eine abschließende Beschlussempfehlung abgegeben.
Mittlerweile wurden insgesamt 84 Projekte in der Jugendarbeit und 7 Projekte der Jugendsozialarbeit bewilligt.