Kreis Bergstraße (kb). Die Corona-Pandemie hat den Lebensalltag für Kinder und Jugendliche stark eingeschränkt. Kontakte mit Gleichaltrigen, Sport und Bewegung, Spielen und Austausch in der Gruppe sowie Kultur und Reisen waren stark reduziert. Deswegen wurden dem Kreis Bergstraße mit dem Aktionsprogramm „Aufholen für Kinder und Jugendliche nach Corona“ Mittel in Höhe von insgesamt rund 474.000 Euro zur Unterstützung und Förderung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt. Unter den insgesamt 91 geförderten Projekte im Kreis ist auch das Projekt eines offenen Schülercafés des Vereins KuBuS im ehemaligen Luisenkrankenhaus in Lindenfels.
Bei der Übergabe des entsprechenden Förderbescheids in Höhe von 13.800 Euro bekam die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz viel Dankbarkeit zu spüren. Denn das Schülercafé richtet sich sowohl an förderwürdige einheimische als auch an geflüchtete Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren, viele von ihnen kommen aus der Ukraine. Diese freuten sich so sehr über den Förderbescheid und das Angebot des Schülercafés, dass sie der Ersten Kreisbeigeordneten Gedichte auf Deutsch und Ukrainisch vortrugen, ihr Lieder vorsangen und ihr selbst gemalte Bilder schenkten.
„Während der Pandemie war es für Kinder und Jugendliche schwierig, sich direkt untereinander auszutauschen. Ein Projekt wie das Schülercafé ermöglicht ihnen nun wieder viele positive Erlebnisse und damit auch eine intensive Kommunikation untereinander. Hier zu sehen, wie wichtig den jungen Menschen dieses Angebot ist, ist wirklich herzerwärmend. Es zeigt noch einmal besonders deutlich, dass die Förderung durch „Aufholen nach Corona“ auch wirklich bei denen ankommt, die sie benötigen – den Kindern und Jugendlichen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz.
In dem Schülercafé sollen den Kindern und Jugendlichen durch verschiedene Angebote soziale Kontakte ermöglicht und diese verfestigt werden. Eine Hausaufgabenbetreuung und eine regelmäßig stattfindende Nachhilfe unterstützen die Schülerinnen und Schüler dabei, an schulischen Defiziten zu arbeiten. Der Angebotskatalog ist breit aufgestellt und umfasst Sprachförderung und Sprachschulung ebenso wie kreative Angebote aus den Bereichen Musik, Kunst oder Handwerk. Abenteuerpädagogische Spielangebote stärken ebenfalls den Zusammenhalt der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und erzeugen positive Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben.
Zur Vergabe der Fördermittel:
Um möglichst viele Kinder und Jugendliche im Kreis Bergstraße zu erreichen und die vorhandenen Mittel des Aktionsprogramms bedarfsgerecht zu verteilen, wurde ein Fachausschuss des Jugendhilfeausschusses gebildet. Dieser hatte die Aufgabe, zunächst Kriterien zur Vergabe der Mittel zu erarbeiten und die Bedarfe im Landkreis zu eruieren. Der Fachausschuss hat die Träger der freien Jugendhilfe, in der Jugendarbeit tätige Vereine, Verbände und Jugendgruppen sowie die Städte und Gemeinden dazu eingeladen, Projektideen einzureichen. Auf Grundlage mehrerer Kriterien, wie zum Beispiel ein inhaltlicher Bezug zu „Aufholen nach Corona“, wurde anschließend eine Auswahl getroffen und eine abschließende Beschlussempfehlung abgegeben.
Mittlerweile wurden insgesamt 84 Projekte in der Jugendarbeit und 7 Projekte der Jugendsozialarbeit bewilligt.