Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Burgenlandkreis zu Besuch an der Bergstraße


Kreis Bergstraße (kb). Bereits seit fast 34 Jahren pflegen der Kreis Bergstraße und der Burgenlandkreis eine lebendige Partnerschaft. Um sich über die aktuellen Entwicklungen im Partnerlandkreis zu informieren, auszutauschen und voneinander zu lernen, finden regelmäßig Treffen der jeweiligen Verantwortungsträger statt. So war kürzlich eine Delegation um Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, zu Besuch im Kreis Bergstraße. Auf der Agenda standen in diesem Jahr vor allem die Themen Digitalisierung, Demokratie und Integration.

„Unsere Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel mit immer neuen Herausforderungen. Deswegen ist es wichtig, dass wir als Landkreise voneinander lernen und uns gegenseitig weiterbringen. So können wir als Partner zusammenarbeiten. In diesem Sinne: Herzlich Willkommen an der Bergstraße. Ich freue mich, dass Sie hier sind“, begrüßte Landrat Christian Engelhardt die Gäste aus Sachsen-Anhalt.

Im Rahmen der dreitägigen Delegationsreise fand ein Austausch zwischen den beiden Kreisen mit zahlreichen Programmpunkten statt. So ging es in einem Vortrag des IT-Abteilungsleiters des Kreises Bergstraße, Dr. Johannes Bunsch, etwa um digitale Verwaltung und Cybersicherheit. Bei einem Besuch der Strahlemann-Stiftung in Heppenheim stand vor allem die Chancengleichheit bei der Bildung von Kindern und Jugendlichen im Fokus.

Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen tauschten sich die beiden Landräte Christian Engelhardt und Götz Ulrich sowie der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf auch zum Thema Demokratiefeindlichkeit aus. Hierzu lieferte die Leiterin der Abteilung Ordnungs- und Gewerbewesen des Kreises Bergstraße, Alexandra Radies, den entsprechenden Impulsvortrag unter dem Motto „Umgang mit Reichsbürgern und anderen demokratiefeindlichen oder extremistischen Verdachtsfällen“.

Neben demokratiefeindlichem Verhalten und dem digitalen Umbruch stellt vor allem der anhaltende Fachkräftemangel die deutschen Verwaltungen vor Herausforderungen. Auch hierzu tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter des Kreises Bergstraße sowie des Burgenlandkreises aus. Unter der thematischen Leitung der Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter, Dr. Melanie Marysko, sowie der stellvertretenden Amtsleiterin des Bergsträßer Jugendamtes, Iris Keil, wurden gegenseitig Impulse zur Verwaltung im Bereich Jobcenter und Jugendhilfe gegeben.

Zuwanderung und Migration bleiben weiterhin eines der wichtigsten politischen Themen für die Menschen in Deutschland. Das gilt gleichermaßen für die beiden Partnerlandkreise. Demnach sind laut des Landes Sachsen-Anhalts nirgendwo im Bundesland so viele ukrainische Kriegsgeflüchtete untergekommen wie im Burgenlandkreis. Auch im Kreis Bergstraße ist die Zahl der Geflüchteten in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Um sich hiervon ein Bild zu machen, reiste die Delegation des Burgenlandkreises gemeinsam mit dem hauptamtlichen Kreisbeigeordneten und für das Thema zuständigen Dezernenten, Matthias Schimpf, zur Zeltstadt in Bensheim und zur Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine im ehemaligen Bruchseehotel in Heppenheim. Einen Überblick zur Flüchtlingsunterbringung im Kreis Bergstraße sowie zum Integrationsgeschehen präsentierte der Kreisbeigeordnete gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung Soziales, Torsten Bach.

Zum Abschluss des Aufenthaltes informierte die Leiterin der Abteilung Grundsatz und Kreisentwicklung des Kreises Bergstraße, Corinna Simeth, rund um das Thema erneuerbare Energie im Kreis. Eine Führung im Hauptsitz des internationalen Rates der Christen und Juden ICCJ e.V. im Heppenheimer Martin-Buber-Haus rundete den Besuch des Burgenlandkreises ab.

Der Burgenlandkreis gehört zu den wirtschaftsstärksten Kreisen Sachsen-Anhalts. Am 1. Oktober 1990 wurde die Partnerschaft im Rahmen einer Sitzung des Bergsträßer Kreistages unter der Anwesenheit von offiziellen Vertretern aus Naumburg im Bensheimer Bürgerhaus von den ehemaligen Landräten des Kreises Bergstraße, Dietrich Kaßmann, und des Burgenlandkreises, Werner Hütter, besiegelt.