Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Gesundheit im Fokus: Hitzefolgen fachübergreifend begegnen


 

Kreis Bergstraße (kb). Bei der 19. Lokalen Gesundheitskonferenz im Kreis Bergstraße, zu der kürzlich Landrat Christian Engelhardt eingeladen hatte, stand der Prozess der Umsetzung eines Hitzeaktionsplans im Mittelpunkt. Der Einladung des Landrates zu der digital ausgerichteten Konferenz folgten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors, beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, Ärztenetze, Hebammen oder auch der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen.

Nach der Begrüßung durch Landrat Engelhardt informierte Ann-Kathrin Piro vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege über den Hitzeaktionsplan des Landes Hessen. Schwerpunkt bilden dabei acht Kernelemente, die auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation beruhen: Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit, Nutzung des Hitzewarnsystems, Information und Kommunikation, Reduzierung von Hitze in Innenräumen, Beachtung besonders gefährdeter Menschen, Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme, langfristige Stadtplanung und Bauwesen sowie Monitoring und Evaluierung der Maßnahmen.

Im Anschluss informierten Simon Klug und Alexander Löffelholz aus der Abteilung Grundsatz und Kreisentwicklung der Kreisverwaltung über den Prozess der Erstellung des Hitzeaktionsplanes im Kreis Bergstraße sowie den aktuellen Sachstand dazu. Dieser befindet sich zur Zeit in der Erarbeitungsphase. „Wir haben uns dafür entschieden, die Koordination des Hitzeaktionsplanes an den Fachbereich anzugliedern, der auch für Klimaschutz zuständig ist – die Abteilung Grundsatz und Kreisentwicklung. Denn Klimaschutz, Klimafolgenanpassungsmaßnahmen und Hitzeaktionsplanung gehen für uns miteinander einher und sind nicht solitär zu betrachten“, erklärt Landrat Christian Engelhardt.

Der Hitzeaktionsplan des Kreises Bergstraße soll ebenfalls einem interdisziplinären Ansatz folgen, das heißt unter Einbeziehung verschiedener Fachabteilungen der Kreisverwaltung wie auch weiterer Akteurinnen und Akteure erarbeitet und umgesetzt werden, und soll zudem eng mit dem geplanten Klimafolgenanpassungskonzept verzahnt werden, für dessen Erstellung der Kreis Fördermittel beim Bundesumweltministerium beantragt hat.

Anschließend informierte Jörg Oberkinkhaus, Fachbereichsleiter Rettungsdienst, über das Projekt „Hebamme vor Ort“. Dieses sieht vor, Hebammen, die zuvor freiwillig ihre Bereitschaft zur Mitwirkung am Projekt bekundet haben, bei Rettungseinsätzen rund um die Geburt zusätzlich zum Rettungsdienst zu alarmieren. Das Projekt soll in den kommenden Wochen starten. „Wir freuen uns, dass hierdurch die Versorgung von Gebärenden und deren Säuglingen auch bei Geburten außerhalb eines Krankenhauses weiter verbessert werden kann“, betont Landrat Engelhardt.

Im Herbst dieses Jahres soll die nächste Lokale Gesundheitskonferenz des Kreises Bergstraße stattfinden.