Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

100 Kuscheltiere für Bergsträßer Pflegekinder


Kreis Bergstraße (kb). Der Pflegekinderdienst des Jugendamtes des Kreises Bergstraße ist unter anderem für die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen zuständig, die wegen Not- und Gefährdungslagen nicht in ihren Familien bleiben können. In diesen Situationen werden die jungen Menschen in Pflegefamilien untergebracht. Viele der betroffenen Kinder haben in ihrem familiären Umfeld sehr belastende und traumatisierende Situationen erlebt. Um ihnen in dieser herausfordernden Situation etwas Unterstützung, Halt und Sicherheit zu schenken, hat der Lions Club Bergstraße dem Pflegekinderdienst 100 spezielle Kuscheltiere zur Trauma-Bewältigung gespendet. Diese sollen den Pflegekindern als Geschenk weitergegeben werden.

Pflege- und Adoptivkinder zeigen oftmals ein besonders provokatives und schwer zu steuerndes Verhalten, das häufig aus ihren frühkindlichen Erfahrungen resultiert. Für den Erziehungsalltag kann dies sehr anstrengend und belastend sein. Genau an dieser Stelle kann „Theo – das Traum(a)tier“ hilfreich sein. Es wurde im Fachzentrum für Traumapädagogik des Erziehungsbüros Rheinland entwickelt und soll als Seelentröster traumatisierte Kinder und Jugendliche im Alltag begleiten sowie die Funktion eines Helfer- oder Krafttieres einnehmen.

„Unser Pflegekinderdienst begleitet aktuell etwa 150 Kinder und Jugendliche in circa 120 Pflegestellen. Viele dieser Betroffenen haben sehr belastende und traumatisierende Situationen erlebt. Genau an dieser Stelle kann Theo hilfreich sein. Natürlich kann das Kuscheltier nichts ungeschehen machen. Es unterstützt die Betroffenen aber dabei, wieder die Selbststeuerung übernehmen und sich selbstwirksam erleben zu können. Deshalb vielen Dank an den Lions Club für diese großzügige Spende“, so der hauptamtliche Kreisbeigeordnete und für das Thema zuständige Dezernent Matthias Schimpf bei der Übergabe der Plüschtiere.

Der Fokus der Traumapädagogik liegt vor allem darauf, mit kreativen und ressourcenorientierten pädagogischen Methoden traumatisierten Kindern und Jugendlichen Unterstützung zu bieten. So hat „Theo – das Traum(a)tier“ etwa besonders große Ohren, für die Sorgen des Kindes. Zudem hat es einen Reißverschluss an seinem Bauch, in den die Betroffenen (etwa aufgeschrieben auf einen Zettel oder im übertragenen Sinn) ihre Ängste stecken können.