Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Für intensivere Auseinandersetzung mit Organspende


Kreis Bergstraße (kb). Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) stehen aktuell fast 8.700 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan (Stand: 23.12.2023). Die aktuelle Spenderzahl ist im Vergleich dazu sehr gering: Etwa 965 Menschen haben im vergangenen Jahr nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Der häufigste Grund für eine nicht erfolgende Organspende ist das fehlende Vorliegen einer Einwilligung beziehungsweise die fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema. Um hier für mehr Aufklärung zu sorgen, hat das Präventionsteam des Kreises Bergstraße in der ganzen Region bereits mehrere Organspende-Ausweistafeln verteilt.

Wird ein Mensch aus dem Leben gerissen, werden oftmals die Angehörigen mit der Frage nach einer möglichen Organspende konfrontiert. Diese sind dann oft ratlos oder gar überfordert, da das Thema nicht vorab besprochen wurde. Es sei denn, es liegt eine schriftliche Einverständniserklärung des Spenders vor: etwa ein Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung. Wer also zu Lebzeiten eine Entscheidung trifft und diese mitteilt, kann im Ernstfall den Angehörigen diese schwierige Bürde ersparen.

„Der Aufklärungsbedarf im Bereich Organspende ist nach wie vor sehr hoch. Vielen ist nicht bewusst, dass der Besitz eines Spenderausweises nicht automatisch bedeutet, dass man seine Organe oder Gewebe spendet. Er kann unter anderem auch dazu dienen, zu dokumentieren, dass man eine Spende komplett ablehnt. Wir möchten mit diesen Tafeln die Bürgerinnen und Bürger dazu anregen, sich zu informieren sowie mit dem Thema auseinanderzusetzen. Nur so kann jeder für sich eine individuelle Entscheidung treffen“, betont Landrat Christian Engelhardt.

Bereits in Lampertheim, Bensheim, Fürth, Lorsch, Heppenheim und Biblis wurden die Ausweistafeln an belebten sowie öffentlich zugänglichen Orten installiert. Das Präventionsteam hat nun kürzlich bei einem Pressetermin die 8. Tafel an den Bürgermeister der Stadt Hirschhorn, Martin Hölz, übergeben. Mit dabei war außerdem unter anderem Peter Hofmann, der 2021 an Akuter Myeloischer Leukämie (AML) erkrankte. Durch eine Stammzellenspende hat er im vergangenen Jahr die Chance auf ein zweites Leben erhalten.

„Gesundheit ist unser höchstes Gut und Organspende ist lebenswichtig. Daher freue ich mich über die Tafel und, dass sich nicht nur viele Hirschhornerinnen und Hirschhorner einen eigenen Ausweis abholen und die persönliche Entscheidung darauf vermerken, sondern auch Besucherinnen und Besucher“, so Bürgermeister Martin Hölz. 

Weitere Informationen zum Thema Organspende gibt es unter https://www.organspende-info.de/.