Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Hochwasser auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerkes Biblis


Kreis Bergstraße (kb). Die starken Regenfälle der vergangenen Tage sowie der daraus resultierende hohe Wasserstand des Rheins haben dazu geführt, dass Teiles des Geländes des ehemaligen AKW sowie angrenzende Flächen aktuell überschwemmt sind: Auf der ehemaligen Kühlturmfläche von Block A gibt es seit Sonntagabend einen Wassereintritt. Das Wasser drückt aus dem Untergrund auf die ehemalige Kühlturmfläche, die vollständig unter Wasser steht. Über den Objektschutzgraben, der das Anlagengelände umgibt, drückt das Wasser in das Grabensystem der Bibliser Gemarkung und auf angrenzende Felder. Auf die Rückbauanlage selbst hat der Wasseranstieg keine Auswirkungen, da diese im Rahmen des Hochwasserschutzes auf angeschüttetem Gelände erhöht errichtet wurde. Auch das Gaskraftwerk liegt auf erhöhtem Gelände.

Aktuell besteht keine Gefahr für die Bevölkerung, auch da die Abstände zwischen überschwemmten Gebieten und Siedlungsgebieten groß sind.

Zur Normalisierung der Lage wurden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen. Mit Unterstützung verschiedener Einsatzkräfte (u.a. Freiwillige Feuerwehren aus dem Kreis bzw. aus Hessen, Werkfeuerwehren der Region, THW, Landwirte der angrenzenden Felder) wird unter Einsatz von Pumpen seit Montag daran gearbeitet, den Wasserstand zu stabilisieren beziehungsweise zu senken. Zudem wird daran gearbeitet, die großen unterirdischen Zu- und Ablaufkanäle, die zwischen Kühlturmfläche und Rhein bestehen, mit Hilfe von Schotter und so genannten BigBags zu verschließen. Damit soll die Zulaufmenge reduziert werden. Darüber hinaus erfolgt aktuell die Errichtung einer „BigBag-Wand“ als Deich um die Kühlturmfläche herum. Damit soll die Ausbreitung des Wassers auf die angrenzenden Felder reduziert werden. Auch Sandsäcke wurden befüllt und bereitgestellt. Verschiedene Rettungs- und Einsatzkräfte der Bergstraße sind in Bereitschaft. Die Leitstelle des Kreises Bergstraße hat einen Einsatzstab gebildet und unterstützt die Maßnahmen.

Die Situation wird engmaschig überwacht, ggf. werden weitere Maßnahmen ergriffen. Aktuell greifen die Maßnahmen bereits, die Pegelstände (Kühlturmfläche und Rhein) sinken.

Die Bevölkerung wird gebeten, die überschwemmten Gebiete weiträumig zu umgehen beziehungsweise zu umfahren und die Deiche nicht zu betreten.