Kreis Bergstraße (kb). Im Juli waren im Landkreis Bergstraße 6.740 (Vormonat: 6.605 Menschen) arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 135 Personen (+ 2,0 Prozent) gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand: 6.494) stieg die Arbeitslosenzahl um 246 Personen (+ 3,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,5 Prozent. Im Vorjahr waren es 4,4 Prozent. Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 5,6 Prozent, deutschlandweit bei 6,0 Prozent.
Auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sorgt die IT- und Telekommunikationsbranche insgesamt für Stabilität – auch auf dem Arbeitsmarkt. Der Digitalverband Bitkom rechnet für dieses Jahr in Deutschland mit einem Wachstum von 4,3 Prozent auf 224,8 Milliarden Euro Umsatz, wobei es zum Teil starke Unterschiede zwischen einzelnen Segmenten gibt. Wie der Verband mitteilte, lag der Digitalindex von ifo Institut und Bitkom im Juni mit 7,9 Punkten über dem ifo Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft, der mit minus 6,3 Punkten im negativen Bereich notierte. Dementsprechend sollen in der IT-Branche bis Ende 2025 laut Bitkom bundesweit rund 76.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Laut Verband könnte die Beschäftigung sogar noch höher sein, würde sie nicht durch den Fachkräftemangel ausgebremst. Laut dem Verband gab es 2023 149.000 unbesetzte IT-Stellen in deutschen Unternehmen.
„Es ist für unsere Wirtschaft, aber auch für die vielen Digitalisierungspläne der öffentlichen Hand eine gute Nachricht, dass die IT-Branche auch in diesen schwierigen Zeiten weiter für Wachstum sorgt. Denn um zukunftsfähig zu bleiben, benötigen wir in Deutschland mehr Digitalisierung, ganz aktuell zum Beispiel beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Dieser Fortschritt wird allerdings durch den Fachkräftemangel bedroht, weshalb wir hier weiterhin dringend konzentrierte Strategien dagegen brauchen“, sagt Landrat Christian Engelhardt.
Im Kreis Bergstraße ist die IT-Branche vor allem geprägt durch zahlreiche kleine und mittelständische Betriebe. Deren Bedeutung hat laut Wirtschaftsförderung Bergstraße in der Vergangenheit analog zu der der gesamten Branche stetig zugenommen. Neben Themen wie Cybersicherheit und der Anpassung von Software auf Unternehmensbedürfnisse kommt der Integration von Künstlicher Intelligenz in Unternehmensprozesse eine wachsende Bedeutung zu. Alle drei Segmente konnten zuletzt bundesweit zum Teil deutliches Wachstum verbuchen. Im Wettbewerb um die besten Köpfe profitieren die Unternehmen in der Wirtschaftsregion Bergstraße auch von der Nähe zu den umliegenden Hochschulen mit einem Schwerpunkt auf für die IT relevanten Studiengänge.
Auch die Bergsträßer Kreisverwaltung befindet sich momentan in einer Digitalisierungs-Offensive, die unter anderem den Ausbau der digitalen Leistungen für Bürgerinnen und Bürger, die Umstellung der Technik auf mobile Arbeitsplätze, die Verstärkung der Cybersicherheit oder die Verlagerung von Daten in Cloud und Rechenzentren umfasst. „Die angespannte Lage auf dem IT-Personalmarkt spüren wir auch in der Kreisverwaltung, gleichwohl ist es uns bislang immer gelungen, offene Stellen für Projekte oder als Ersatz für ausgeschiedene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehr gut zu besetzen. Die Vorteile des öffentlichen Dienstes mit einem spannenden und breiten Aufgabenfeld zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger, sicheren und attraktiven Arbeitsbedingungen sowie der Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, ziehen auch in einem angespannten Arbeitsmarkt wie dem des IT-Sektors“, sagt Landrat Engelhardt.