Zeitungsstapel vor hellem Hintergrund

Kreislaufwirtschaft im Bausektor: Kreis Bergstraße organisiert regionale Fachdialoge


Kreis Bergstraße (kb). Der Kreis Bergstraße setzt sich aktiv für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Bausektor ein. Im Rahmen des europäischen INTERREG-Projekts "KARMA" fand kürzlich ein regionales Treffen statt, bei dem Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand innovative Ansätze für zirkuläres Bauen diskutierten. 

Die Bedeutung dieses Themas für den Klima- und Ressourcenschutz ist beträchtlich: Der Bausektor ist für etwa 54 Prozent des jährlichen deutschen Abfallaufkommens und 40 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Baumaterialien sollen daher so lange und intensiv wie möglich genutzt und im Kreislauf behalten werden. Dazu ist ein Mitdenken ihrer Umnutzung, Wiederverwendung oder Verwertung von Beginn an notwendig. Gleichzeitig birgt die Nutzung von sekundären Baumaterialien großes Potenzial für die Bauwirtschaft. Das KARMA-Projekt, an dem sieben Partner aus fünf europäischen Ländern beteiligt sind, zielt darauf ab, zirkuläre Ansätze in den Bereichen Abfall-, Recycling- und Bauwirtschaft auf kommunaler Ebene zu fördern. 

Beim jüngsten Treffen mit den regionalen Netzwerkpartnern in Heppenheim wurden konkrete Projekte vorgestellt, darunter der Planungsstand des neuen MINT-Zentrums in Bensheim. Der Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft plant, bei diesem Pilotprojekt zahlreiche Aspekte des nachhaltigen und zirkulären Bauens umzusetzen. Mara Schubert präsentierte ihre Masterarbeit (Bauingenieurwesen, Hochschule Darmstadt) zur nachhaltigen Vergabe im Schulbau mit neu entwickelten Kriterien für die nachhaltige Ausschreibung und Vergabe von öffentlichen Bauleistungen. Jörg Kordes stellte aktuelle Planungen und Ideen für Pilotprojekte in der Metropolregion Rhein-Neckar vor. 

Landrat Christian Engelhardt betont die Bedeutung der Einbindung regionaler Akteure: „Wir möchten die Perspektive und das Wissen von Fachleuten aus dem Baugewerbe, dem Handwerk sowie der Abbruch- und Recyclingwirtschaft für die Entwicklung regionaler Lösungsansätze zum zirkulären Bauen nutzen. Mit dieser Initiative wollen wir wichtige Impulse für nachhaltige Baupraktiken und die Entwicklung einer ressourcenschonenden und klimafreundlichen Baubranche setzen. Zudem wollen wir den Wissensaustausch auf regionaler und internationaler Ebene fördern." 

Interessierte Akteure sind eingeladen, sich an den halbjährlichen regionalen Fachdialogen zu beteiligen (Kontakt:  Katharina.Wilkin@Kreis-Bergstrasse.de). 

Das KARMA-Projekt läuft noch bis 2027 und umfasst neben den regionalen Dialogen auch internationale Aktivitäten. Im Dezember wird der Kreis Bergstraße eine Delegation aller Projektpartner zum Fach- und Erfahrungsaustausch empfangen. Geplant sind Workshops und Besichtigungen von Pilotprojekten in der Region. Weitere internationale Treffen sind in Belgien und Hamburg vorgesehen, an denen auch eine begrenzte Anzahl regionaler Fachakteure teilnehmen kann. 

Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter: https://www.kreis-bergstrasse.de/themen-projekte/nachhaltigkeit/interreg-projekt-karma/