Kreis Bergstraße (kb). Der Tag der Zahngesundheit am 25. September trägt seit über 30 Jahren dazu bei, das Thema Mundgesundheit ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Trotz vieler Erfolge in der Präventionsarbeit in Deutschland, bleibt das Thema von großer Bedeutung. Auch im Kreis Bergstraße ist die Mundgesundheit fester Bestandteil der gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen. Durch aufsuchende und niederschwellige Vorsorgeangebote wie regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen, Beratungen und Prophylaxe in unseren Schulen trägt der Zahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes dazu bei, schon in der frühen Kindheit den Grundstein für eine gute Mundgesundheit zu legen.
In diesem Jahr stand in der Weschnitztalschule Bensheim das Thema anlässlich des Tages der Zahngesundheit im Fokus. Neben einer umfangreichen Ausstellung zur Kariesentstehung übten die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der ersten bis vierten Klassen das Zähneputzen nach der KAI-Putztechnik mit einem einstudierten Zahnputzrap. KAI steht dabei für die Putzreihenfolge: erst die Kauflächen, dann die Außenflächen und abschließend die Innenflächen.
„Das Thema Zahngesundheit wird leider immer noch zu oft unterschätzt. Doch kranke oder schlechte Zähne können weitreichende Folgen für die Gesundheit haben. Deshalb setzen wir als Kreis mit unserer Gesundheitsprävention und unseren Kooperationspartnern möglichst früh an und sensibilisieren schon die jungen Bergsträßerinnen und Bergsträßer bei Aktionstagen und Veranstaltungen regelmäßig dafür, wie wichtig Mundgesundheit und eine korrekte Zahnpflege sind“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und für das Gesundheitsamt zuständige Dezernentin Angelika Beckenbach.
Der diesjährige Tag der Zahngesundheit steht unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!“. Deshalb informierte zum Aktionstag an der Weschnitztalschule auch Hebamme Michaela Maurer vom Kreiskrankenhaus Bergstraße darüber, wie Zahngesundheit schon bei den Kleinsten beginnt. „Zähne putzen sollte man bei Babys schon bevor die ersten Zähne durchgebrochen sind, zum Beispiel, indem man mit einem weichen Tuch oder einem Fingerling über die Zahnleisten fährt. So gewöhnen sich die Kinder ans Putzen. Ab dem ersten Zahn sollte dann mit einer kleinen Menge fluoridhaltiger Kinder-Zahnpasta geputzt werden. Mindestens ebenso wichtig ist aber eine gesunde und möglichst lange zuckerfreie Ernährung“, erklärte Maurer.
Für die frühe Förderung der Mundgesundheit von Kleinkindern setzt sich auch der Arbeitskreis Jugendzahnpflege Bergstraße ein. In diesem engagieren sich die gesetzlichen Krankenkassen, die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte („Patenschaftszahnärztinnen und -zahnärzte“) und das Team des Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes für die Zahngesundheit der Bergsträßer Kinder.
Dies geschieht unter anderem im Rahmen der Gruppenprophylaxe an Kitas, die durch den AK Jugendzahnpflege und die Patenschaftszahnärztinnen und Patenschaftszahnärzte gewährleistet wird. Auch an der Weschnitztalschule fand im Rahmen der Aktionstage eine solche Gruppenprophylaxe durch das Team des Gesundheitsamts statt. Hier lernen die Kinder viel über die Entstehung von Karies, eine zahngesunde Ernährung, Zahn- und Mundpflege sowie die zahnmedizinische Vorsorge.
„Auch gesunde Milchzähne sind wichtig für das Wohlbefinden der Kinder. Zum gesundheitlichen Aspekt kommt hier auch ein sozialer Aspekt hinzu. Neben einer gesunden Ernährung ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern beim Zähne putzen helfen und die Kinderzähne sauber putzen oder nachputzen. In der Regel ist das bis zur dritten Klasse notwendig“, erklärt Dr. Annett Pielsticker, Vorsitzende des AK Jugendzahnpflege Bergstraße und selbst Zahnärztin.