Kreis Bergstraße (kb). Die 20. Lokale Gesundheitskonferenz im Kreis Bergstraße war nicht nur wegen ihres Jubiläums von besonderer Bedeutung: Erstmals hatte die neue Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach zu der digitalen Veranstaltung eingeladen. Der Einladung folgten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors, beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, Ärztenetze, Hebammen oder auch der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen.
Nach der Begrüßung durch die Erste Kreisbeigeordnete stellte Dr. Barbara Unger-Goldinger, die Fachbereichsleitung des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes und stellvertretende Amtsleitung des Bergsträßer Gesundheitsamtes, die Arbeit des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes vor. Ein wesentlicher Schwerpunkt waren dabei die gesetzlich vorgeschriebenen Einschulungsuntersuchungen, bei denen unter anderem der aktuelle körperliche und geistige sowie sozial-emotionale Entwicklungsstand der Kinder erfasst wird. Ziel dieser Untersuchung ist es, festzustellen, ob ein Kind in bestimmten Entwicklungsbereichen besondere Förderung und Unterstützung benötigt oder ob es bereits schulreif ist.
Im Anschluss informierte Alexander Kreitner, Mitarbeiter bei der Qualitätssicherung des Rettungsdienstes beim Kreis Bergstraße, über die Einsätze des Rettungsdienstes und präsentierte aktuelle Statistiken zu den Einsätzen der Jahre 2020 bis 2023. Darüber hinaus stellte er verschiedene Akteure und Konzepte der Notfallrettung und -versorgung im Kreisgebiet vor. Zum Beispiel das Medical Intervention Car, das im Gegensatz zum regulären Rettungsdienst erweiterte medizinische Interventionen ermöglicht, wie etwa den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine zur Aufrechterhaltung des Kreislaufs. Auch die App KatRetter wurde vorgestellt. Diese ermöglicht der Leitstelle Bergstraße bei gemeldeten Herz-Kreislaufstillständen freiwillige, sich in der Nähe befindliche Ersthelferinnen und Ersthelfer zeitgleich mit den regulären Rettungsmitteln zu alarmieren und so das therapiefreie Intervall bei dieser Art Notfällen, bei der es auf jede Minute ankommt, weiter zu verkürzen.
Anschließend stellten Carolin Schwab, Mitarbeiterin des Pflegestützpunktes Kreis Bergstraße und Angela Schäfer-Esinger, Mitarbeiterin des HospizVereins Bergstraße e.V., gemeinsam das Beratungsnetz Kreis Bergstraße vor. Die Unterarbeitsgruppe „Beratung“ wurde im Rahmen des Pflegetisches gegründet, mit dem Ziel, die Beratungsstellen und -strukturen im Kreis Bergstraße bekannter zu machen. Zu diesem Zweck wurde ein Flyer entwickelt, der einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Beratungsangebote im Kreisgebiet liefert. Dieser Flyer ist speziell für den klinischen Bereich ausgelegt, um Versorgungslücken beim Übergang einer stationären Behandlung in den ambulanten Bereich, insbesondere im häuslichen Umfeld, zu schließen. Da weiterer Bedarf hinsichtlich der Übersicht über Beratungsstellen und -strukturen besteht, soll ein weiterer Flyer für den ambulanten, niedergelassenen Bereich erarbeitet werden.
Die nächste Lokale Gesundheitskonferenz des Kreises Bergstraße ist für das Frühjahr des kommenden Jahres geplant.