Kreis Bergstraße (kb). Egal ob Spargel und Erdbeeren, Weine oder herzhafte Fleisch- und Wurstwaren – der Kreis Bergstraße ist weit über die Region hinaus für seine qualitativ hochwertigen landwirtschaftlichen Produkte bekannt. Die hier ansässigen Betriebe sind dabei ebenso vielfältig wie die Bürgerinnen und Bürger. Daher ist es essentiell, die Landwirtinnen und Landwirte zu unterstützen und die Zukunft des Agrarsektors zu stärken, etwa durch Fördermittel und die fortschreitende Digitalisierung. Auch im Jahr 2024 haben die Landwirtinnen und Landwirte im Kreis Bergstraße erfolgreich Fördergelder beantragt, um ihre wichtige Arbeit für Gesellschaft und Umwelt abzusichern. Zwischen Mitte März und Mai gingen insgesamt 1.348 umfangreiche Anträge bei der Abteilung Ländlicher Raum der Kreisverwaltung ein.
„Unsere landwirtschaftlichen Betriebe leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft und sind damit ein unverzichtbarer Pfeiler unserer regionalen Wirtschaft sowie der Ernährungssicherheit. Unsere Landwirtschaft stellt die Versorgung mit regionalen sowie qualitativ hochwertigen Lebensmitteln das ganze Jahr über sicher und fördert zugleich eine bewusste, gesunde Ernährung. Dies verdient unsere volle Unterstützung und Anerkennung“, verdeutlicht Landrat Christian Engelhardt.
Die Förderung des Agrarsektors basiert auf der seit 1962 bestehenden Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP). Danach stehen jährlich rund 6,3 Milliarden Euro an EU-Mitteln für landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland in den Jahren 2023 bis 2027 bereit. Die Gelder fließen in Direktzahlungen, Agrarumweltprogramme, Ausgleichzahlungen für benachteiligte Gebiete und in spezielle Maßnahmen wie das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM) für besonders nachhaltige Landbewirtschaftung.
Neben der finanziellen Unterstützung möchte die GAP auch Anreize zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Wertschöpfung geben, um eine stets verlässliche Versorgung mit bezahlbaren Nahrungsmitteln zu gewährleisten. Zudem rücken die Bekämpfung des Klimawandels und eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen immer mehr in den Fokus. Die differenzierteren Ökoregelungen tragen dabei zu einem erhöhten Antragsvolumen bei. So konnte die Abteilung Ländlicher Raum im vergangenen Jahr insgesamt 630 Antragstellende bei den Direktzahlungen verzeichnen, weitere 351 Anträge bei der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete (AGZ) sowie 367 Anträge bei den Ökoregelungen.
Folgende Beträge konnten für die Landwirtschaft im Kreis Bergstraße bewilligt werden: Bei der AGZ sind es 666.808,58 Euro, für die Direktzahlungen sind 4.997.103,84 Euro vorgesehen und bei den Ökoregelungen 1.119.796,81 Euro.
Garant für eine erfolgreiche Antragstellung stellen insbesondere die Informationsveranstaltungen der Abteilung Ländlicher Raum für die Landwirtinnen und Landwirte dar. In regelmäßig stattgefundenen Videokonferenzen während des Antragszeitraumes informierten die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung über das teilweise neue, vielschichtige Regelwerk, stellten Änderungen gegenüber dem Vorjahr dar und wiesen auf eventuelle Fallstricke hin, die es bei der Antragstellung zu vermeiden galt.
Ein Meilenstein für alle Akteure war die Digitalisierung der Antragsstellung. Bereits seit vier Jahren können die Anträge ausschließlich online über das sogenannte Agrarportal Hessen eingereicht werden, was den Prozess erheblich erleichtert und mitunter weite Wege ins Amt erspart. Die Prüfung der Anträge erfolgt durch die Abteilung Ländlicher Raum.
Weitere Informationen über die Abteilung „Ländlicher Raum“ gibt es auf der kreiseigenen Homepage https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/umwelt-abfall-energie/landwirtschaft/.
Informationen zu den einzelnen Förderungsmaßnahmen finden Interessierte für die Direktzahlungen unter https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/eu-agrarpolitik-und-foerderung/direktzahlung/direktzahlung_node.html, für die Ausgleichszahlungen unter https://umwelt.hessen.de/Landwirtschaft/Foerderungen/Ausgleichszulage-AGZ und für HALM unter https://www.llh.hessen.de/unternehmen/agrarpolitik-und-foerderung/halm/.