Kreis Bergstraße (kb). In den vergangenen Jahren haben die Kreisverwaltungen viele neue Aufgaben übernehmen müssen. So auch der Kreis Bergstraße. Mit den neuen Aufgaben sind auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekommen. Und jeder neue Beschäftigte braucht einen Arbeitsplatz. Kein Wunder, dass es in der Kreisverwaltung langsam etwas eng wurde. Doch anstatt viele Millionen Euro in neuen Büroraum zu investieren, nutzte Landrat Christian Engelhardt die Digitalisierung, um Entlastung zu schaffen – und das Arbeiten in der Kreisverwaltung noch ein ganzes Stück attraktiver zu machen.
So wurde 2024 ein Konzept zum mobilen Arbeiten entwickelt, was den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung ermöglicht, nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause oder ganz wo anders zu arbeiten. „Wir wollen, dass unsere Beschäftigten Flexibilität beim Arbeiten haben, um zum Beispiel Familie und Beruf noch besser mit einander vereinbaren zu können. Nicht zuletzt entlasten wir aber auch die begrenzten Räumlichkeiten der Kreisverwaltung durch mobiles Arbeiten und reduzieren hier Engpässe“, erklärt Landrat Christian Engelhardt das Vorhaben.
Mit einer sehr modernen Ausstattung, die neben aktuellen Laptops auch IP-basierte Telefonie und Videokonferenzmöglichkeiten mit bequemen Headsets umfasst, trägt der Kreis auch der IT-Sicherheit und dem Datenschutz umfassend Rechnung. Denn alle Datenströme sind nach neuesten Standards verschlüsselt und gelten als äußerst sicher.
Damit das „Arbeiten überall“ funktioniert, musste in der Kreisverwaltung viel verändert werden. Darum kümmert sich vor allem die Abteilung für Moderne Verwaltung, eGovernment und IT des Kreises. Sie hat in den letzten drei Jahren die IT-Struktur des Kreises grundlegend modernisiert. Dies fängt bei den Anträgen an, die die Bürgerinnen und Bürger einreichen. So sind bereits heute mehr als 100 Leistungen der Kreisverwaltung digital verfügbar. Diese können über die Webseite des Kreises unter www.kreis-bergstrasse.de aufgerufen werden. Aber auch hinter den Kulissen hat sich vieles getan. Viele Prozesse stehen digital zur Verfügung und so manches wird aktuell bereits sogar automatisiert.
„Wir stehen mit unserem Digitalisierungsgrad ganz weit vorn in Hessen“, kann Landrat Christian Engelhardt bestätigen. Und der „digitale“ Landrat möchte, dass es so bleibt. Deswegen investiert die Kreisverwaltung weiter in den Ausbau der digitalen Transformation und in die digitalen Angebote für Bürger und Mitarbeitende. „Das kostet zwar, aber es kostet nur einen Bruchteil im Vergleich dazu, neuen Büroraum zu bauen“, findet Engelhardt.
Wird man künftig also die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung künftig sogar im Urlaub bei der Arbeit antreffen, z.B. am Strand auf Mallorca? Nein, sagt Landrat Engelhardt dazu. Das wäre zwar technisch möglich, aber in diesem Fall gäbe es arbeitsrechtliche Grenzen, die dies untersagen. Und auch wenn der Kreis top-moderne Arbeitsplätze zur Verfügung stellt, für zwei Dinge müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die außerhalb der Kreisverwaltung arbeiten, selbst sorgen: „Strom und Internet muss jeder selbst organisieren. Aber das kann auch ein offenes WLAN sein, das ist kein Problem“, erklärt Engelhardt.
Inzwischen sind bereits mehr als 150 Arbeitsplätze der Kreisverwaltung umgestellt auf mobile Arbeitsplätze. Bis Ende Oktober 2025 sollen alle Arbeitsplätze umgestellt sein. Die Zufriedenheit mit der neuen Ausstattung gilt unter den Beschäftigten, die bereits umgestellt wurden, als sehr hoch.