Energie der Zukunft
Der durchschnittliche Endenergieverbrauch im Landkreis lag 2019 bei rund sieben Millionen Megawattstunden (MWh). Das entspricht einem Pro-Kopf-Energieverbrauch von circa 26 MWh. Die Kreisverwaltung trägt mit all ihren Liegenschaften und Einrichtungen aktuell etwa einen Prozent zum Gesamtenergieverbrauch im Kreis bei. Die meiste Energie wird aktuell noch zur Wärmeherstellung verbraucht. Der Stromverbrauch im Kreis Bergstraße hatte im Jahr 2019 einen Anteil von knapp 1,1 Millionen MWh am gesamten Endenergieverbrauch. Derzeit werden davon nur 315.000 MWh - also knapp 30 Prozent - durch erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplungen vor Ort im Kreisgebiet erzeugt.
Zentraler Punkt der Energiewende im Kreis ist es daher, die erneuerbaren Energien vor Ort massiv auszubauen. Denn der Wechsel auf erneuerbarer Energien vor Ort bietet drei entscheidende Vorteile:
- Bei der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien findet kein Treibhausgas-Ausstoß statt.
- Wird Strom durch erneuerbare Energien im Kreis erzeugt, können Energieverluste, die sonst zum Beispiel bei der Stromherstellung oder dem Transport des Stroms über weite Strecken hinweg entstehen, reduziert werden.
- Die Wertschöpfung erfolgt und verbleibt im Kreisgebiet.
Besonders im Bereich der Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) gibt es im Kreis noch großes, ungenutztes Potenzial. Das Ziel-Szenario im Klimaschutzkonzept zeigt, dass der aktuelle Strombedarf im Kreis Bergstraße zu 113 Prozent aus PV-Anlagen gedeckt werden könnte, wenn der PV-Ausbaupfad gemäß Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) um 75% erhöht und ca. 1400 ha Freiflächenanlagen ( Verkehrswegeintegrierte PV, Agri-PV) realisiert werden.
Ein weiterer zentraler Punkt der Energiewende ist es, beim Strom- und Energieverbrauch zu sparen. So kann jede und jeder Einzelne, ohne auf Komfort verzichten zu müssen, einen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Zum Beispiel dadurch, dass alte Leuchtmittel durch moderne, energieeffizientere Varianten ausgetauscht werden oder alte Geräte, wie Kühl- oder Gefrierschränke, durch neuere, energieeffizientere Geräte ausgetauscht werden.
Das Integrierte Klimaschutzkonzept des Kreises Bergstraße umfasst zahlreiche Maßnahmen, die auf diese beiden Aspekte der Energiewende abzielen. So wird es in den nächsten Jahren verschiedene Solarinitiativen geben. Dadurch sollen zum einen Gewerbetreibende, Vereine und Privatpersonen im Kreis über die Vorteile und Fördermöglichkeiten von PV-Anlagen informiert werden. Zum anderen wird die Kreisverwaltung alle Dachflächen ihrer Liegenschaften, auf denen PV-Anlagen installiert werden können, dafür nutzen, um Strom aus Sonnenenergie zu generieren.
Weitere Informationen zum Klimaschutzkonzept, seinen Maßnahmen sowie der Energiewende im Kreis Bergstraße finden Sie hier.
Photovoltaik
Immer mehr Menschen wünschen sich, unabhängig von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Gas oder Kohle zu werden. Ein erster Schritt stellt für viele die Installation einer eigenen Photovoltaik-Anlage (kurz PV-Anlage) dar. Ob es sich lohnt, eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach zu errichten, sollten Hausbesitzer vorab aber durch eine Solarberatung klären. Entsprechende Beratungsangebote gibt es direkt bei Ihrer Stadt oder Gemeinde. Darüber hinaus bietet auch die Wirtschaftsförderung Bergstraße kostenlose und unabhängige Energieberatungen für Bürgerinnen und Bürger an.
Seit 2022 unterstützt der Kreis Bergstraße seine Bürgerinnen und Bürger direkt beim Ausbau erneuerbarer Energien durch verschiedene Förderprogramme und seit 2023 erstmalig mit einem Wettbewerb. Zudem wurde 2022 und 2023 die Ausbildung weiterer BürgerSolarBeraterinnen und -berater bezuschusst.