INTERREG-Projekt KARMA

Interreg-Projekt "KARMA"

Der Kreis Bergstraße hat im Frühjahr 2023 den Zuschlag erhalten, bei dem von der Europäischen Union geförderten INTERREG EUROPE-Projekt "Circular Economy in the Construction Sector - Acting Today for a Better Future (KARMA)" zum Thema Kreislaufwirtschaft im Bausektor teilzunehmen.

Die Kernidee des Projekts ist im Namen "KARMA" enthalten: Unser gegenwärtiges Handeln bestimmt unsere zukünftigen Umstände. Unser KARMA-Projekt folgt der gleichen Logik und strebt danach, den Bausektor mit seinem enormen Ressourcenverbrauch und seinen Umweltauswirkungen zirkulärer zu gestalten. Es stellt einen wichtigen Beitrag dazu dar, Europa auf den Weg in eine grünere und klimaneutralere Zukunft zu bringen. 

Projektpartner

16 Personen (Männer und Frauen) stehen vor der Hamburger Hafen Skyline und lächeln in die Kamera.

Im INTERREG EUROPE-Projekt "KARMA" arbeiten dazu sieben Partner aus den fünf europäischen Ländern Belgien, Deutschland, Ungarn, Italien und Rumänien) zusammen, um die regionale Entwicklungspolitik zu verbessern. Die Projektpartner des Kreises Bergstraße sind:

  • Freie und Hansestadt Hamburg/Senatskanzlei (Lead) 
  • Rumänien / Suceava Municipalty
  • Ungarn / Pannon Business Network Association
  • Italien / Kalabrien Region
  • Belgien / Public Waste Agency of Flanders
  • Italien / Eurokom Association

Zum Projekt gehören auch regionale operationelle Programme (EFRE und ESF+), regionale Klimapläne und -strategien sowie Aktionspläne für nachhaltige Energie und Klimaschutz. Auf diese Weise will KARMA in den sechs beteiligten Partnerregionen für öffentliche und private Bauvorhaben die Ressourceneffizienz steigern und die Abfallwirtschaft und Recyclingpraktiken optimieren. Zu den Themen, die bei den interregionalen Aktivitäten behandelt werden, gehören Ansätze der Kreislaufwirtschaft für den Wohnungsbau und die Sanierung von Gebäuden, Bau- und Abbruchabfälle und Abfallmanagement, neue Geschäftsmodelle, Beschaffung sowie Governance. Die Partner vertreten Organisationen mit engagierten, langjährige Erfahrung in Kreislaufwirtschaft sowie im Baubereich (z.B. Circular Flandern) und Partner, bei denen ein klarer Nachholbedarf besteht (z.B. Region Kalabrien). Darüber hinaus bringt das Projekt lokale und regionale Projektpartner zusammen, die sich mit ihren unterschiedlichen Perspektiven ergänzen, um zu lernen, die verschiedenen Governance-Ebenen besser zu überbrücken.

Die Laufzeit des Projektes ist vom 01.03.23-31.05.27 und einem Gesamtvolumen von knapp 1,34 Mio. Euro. Der LEAD-Partner ist die Stadt Hamburg

Projektziel

Das übergeordnete Ziel des KARMA-Projekts ist die Steigerung der Ressourceneffizienz und die Optimierung der Abfallwirtschaft und Recyclingpraktiken in den sechs teilnehmenden Partnerregionen für öffentliche und private Bauvorhaben. Dies wird durch die Einführung und Formalisierung stärkerer Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in drei regionalen, einem subregionalen und zwei lokalen Politikinstrumenten bis 2026 auf der Grundlage eines interregionalen Austauschs erreicht. Mit der Verbesserung der Politik auf verschiedenen hierarchischen Ebenen zielt KARMA auf eine höhere Kapazität der lokalen/regionalen Behörden ab, um Klimaneutralität durch zirkuläre Ansätze mit positiven Auswirkungen auf Kosten, Abfallreduzierung, graue Energiebilanz und Impulse für lokale Interessengruppen zu erreichen. Dafür streben die KARMA-Partner an, innovative Ansätze und Regelungen für ihre Regionen zu entwickeln mit Fokussen auf

  • Bau- und Abbruchabfälle 
  • öffentliche Auftragsvergabe
  • Restaurierung&Sanierung
  • neue Geschäftsmodelle
  • Führung und
  • prozedurale sowie technologische Inspiration.

Kontakt

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Flyer


Bedeutung für den Kreis Bergstraße

Unter dem Motto „Kreis Bergstraße goes Zero“ will der Kreis Bergstraße bis 2045 klimaneutral werden und konzentriert sich dabei auf vier Schwerpunktthemen: Energiewende, Wärmewende, Mobilitätswende und Gesellschaftlicher Wandel hin zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Lebensweise. 

Während 114 Maßnahmen aufgelistet wurden, die weiter konzipiert werden sollten, um die Klimaziele zu erreichen, wurde Circular Economy und insbesondere CE im Bausektor nicht als entscheidendes Handlungsfeld erkannt. Das Integrierte Klimaschutzkonzept des Kreises sieht derzeit lediglich eine „Studie zum Stoffkreislauf: Cradle-to-Cradle (KS 010)“ vor. 

In KARMA werden wir bewährte Praktiken in der Abfallwirtschaft und im Recycling für öffentliche und private Bauprojekte, Standards und Leitlinien für die öffentliche Auftragsvergabe sowie Bau- und Energieeffizienz identifizieren. Diese bewährten Praktiken können neue Kreislaufwirtschaft- und Abfallmanagementmaßnahmen innerhalb des bestehenden Integrierten Klimaschutzkonzepts oder sogar neue politische Instrumente sein, die sich insbesondere auf die Kreislaufwirtschaft im Bausektor konzentrieren.

Der Landkreis Bergstraße wird in enger Zusammenarbeit mit dem kommunalen Zweckverband für Abfallwirtschaft (ZAKB) zusammenarbeiten, um Recycling- und Wiederverwendungsverfahren für eine mögliche Übernahme und Verbreitung zu erforschen und zu bewerten. 

Mit dem geplanten Bau des MINT-Zentrums nach zirkulären Prinzipien durch die kreisinterne Betriebseinheit für Schulen und Gebäudewirtschaft sollen nun erste eigene Erfahrungen im zirkulären Bauen gemacht werden.  Durch die Auswahl nachhaltiger, sortenreiner Baustoffe und einer Gebäudeplanung, die den Um- bzw. Rückbau des Gebäudes bereits mitdenkt kann die Nutzung verlängert und Materialien am Ende der Lebensdauer möglichst sortenrein wieder in den Rohstoffkreislauf gegeben werden.

Die Stakeholder des Kreises Bergstraße

Acht Personen stehen auf einer Dachterrasse und lächeln in die Kamera. Im Hintergrund sieht man Müllfahrzeuge sowie eine große auf einem Dach befestigte PV-Anlage.

Folgende regionalen Akteure aus Hessen arbeiten beim INTERREG-Projekt "KARMA" zusammen:

  • Kreis Bergstraße
  • Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
  • Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum
  • Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB)
  • Hochschule Darmstadt 
  • Landesenergieagentur Hessen (LEA Hessen)
  • Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft (LSG)
  • TU Darmstadt
  • IHK Darmstadt  
  • Frankfurt University of Applied Sciences
  • Metropolregion Rhein-Neckar

Achtung: Die Liste kann während der Laufzeit variieren.

Aktuelle Pressemitteilungen zum INTERREG-Projekt: