Diverse Menschen in der Bibliothek lernen an einem Holztisch. Im Hintergrund sind volle Bücherregale

bildungsufmrage Ergebnisse

Bergsträßer Bildungsumfrage

Um mehr über die Bildungswünsche und -herausforderungen der Menschen im Kreis Bergstraße zu erfahren, wurde eine umfassende Bildungsumfrage durchgeführt. Die Erhebung lief über einen Zeitraum von zehn Monaten, von Mai 2024 bis Februar 2025, und richtete sich sowohl an Schülerinnen und Schüler als auch an Erwachsene. Insgesamt nahmen 1.080 Personen teil, darunter 729 Erwachsene und 351 Schülerinnen und Schüler.

Die Befragung umfasste zwei Fragebögen für Schülerinnen und Schüler sowie Erwachsene. 

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wurde die Umfrage auf verschiedenen Wegen beworben. Neben Social Media, Presseberichten und Zeitungsartikeln wurden Postkarten mit Hinweisen zur Teilnahme verteilt. Diese lagen in zahlreichen Einrichtungen des Einzelhandels aus, darunter Bäckereien, Metzgereien, Kioske, Restaurants, Schnellimbisse, Apotheken sowie in Bürgerbüros, Jobcentern und an den Standorten der Agentur für Arbeit.

Auf dieser Seite finden Sie zentralen Ergebnisse der Umfragen sowie detaillierte Informationen zu der Umfrage für Erwachsene und zur Umfrage unter Schülerinnen und Schülern.

Kontakt

Keine Abteilungen gefunden.

Gesamtergebnis

Zentrale Erkenntnisse

Berufsorientierung

  • Schülerinnen und Schüler sehen Praktika und den Austausch im persönlichen Umfeld als besonders hilfreich für die Berufsorientierung an.
  • Ein signifikanter Anteil der Schülerinnen und Schüler ist jedoch noch unentschlossen oder hat keine hilfreichen Angebote erlebt, was auf einen deutlichen Bedarf an zusätzlicher Unterstützung hinweist.

Gesellschaftliche Herausforderungen

  • Erwachsene betonen die Bedeutung sozialer Kompetenzen und Werte wie Respekt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein.
  • Die Stärkung des generationenübergreifenden Zusammenhalts wird als wesentliche gesellschaftliche Herausforderung angesehen.

Alltagskompetenzen

  • Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Erwachsene wünschen sich verstärkt Bildungsangebote zu Alltagskompetenzen und lebenspraktischen Fähigkeiten, wie zum Beispiel den Umgang mit Geld, Steuern, Versicherungen und Behörden.

Bekanntheit von Bildungsangeboten

  • Die Umfrage hat gezeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend über die bereits vorhandenen Bildungsangebote im Kreis informiert sind. Das mit Abstand am häufigsten als gut beurteiltes Bildungsangebot bietet die KVHS Bergstraße.
  • Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines zentralen Bildungsportals auf der Kreiswebseite, um die Transparenz und Zugänglichkeit von Bildungsangeboten zu verbessern.

Ergebnisse der Bildungsumfrage für Erwachsene - 729 Antworten


  • In Kürze

    Die große Mehrheit der Befragten ist erwerbstätig, sind zwischen 30 und 59 Jahre alt und kommen aus der Region Bergstraße.

    Die wichtigsten Herausforderungen auf die Bildung vorbereiten muss, sind laut den Bergsträßerinnen und Bergsträßern die politische Spaltung, die Fachkräftesicherung sowie die Digitalisierung und der Umgang mit künstlicher Intelligenz. Zusätzlich wurden oft die Schlagworte gesellschaftliche Werte (respektvolles Miteinander, generationenübergreifender Zusammenhalt) und die Vermittlung von Alltagskompetenzen genannt.

    Bei der Frage nach wünschenswerten Bildungsangeboten waren die am häufigsten genannten Bereiche Begegnungsmöglichkeiten und Kurse zu alltäglichen Kompetenzen wie der Umgang mit Geld oder Versicherungen.

    Das Angebot, das die Teilnehmenden am weitaus besten im Kreis bewerten ist die Kreisvolkshochschule. 

  • Teilnehmende nach Regionen

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Die Teilnehmenden wurden gefragt, in welcher Region sie wohnen. Die Antworten sahen folgende Möglichkeiten vor: 

    • Bergstraße (Bensheim, Heppenheim, Lautertal, Lorsch, und Zwingenberg) Ergebnis 52 %
    • Neckartal (Hirschhorn und Neckarsteinach) Ergebnis 3%
    • Odenwald (Abtsteinach, Grasellenbach und Wald-Michelbach) Ergebnis 5 %
    • Ried (Biblis, Bürstadt, Einhausen, Groß-R., Lampertheim u. Viernheim) Ergebnis 14 %
    • Weschnitztal (Birkenau, Fürth, Gorxheimert., Lindenf., Mörlenb. u. Rimbach) Ergebnis 20 %
    • keine Angabe

    zum Vergleich

    • Bergstraße: etwa 98.000 Einwohner; 34 %
    • Neckartal: etwa 7.500; 3 %
    • Odenwald: 17.800; 6 %
    • Ried: etwa 100.000 Einwohner; 35 %
    • Weschnitztal: etwa 42.000 Einwohner; 15 %
  • Teilnehmende nach Alter

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Bei der Frage nach dem Alter standen folgende Möglichkeiten zur Auswahl: 

    • unter 20
    • zwischen 20 und 29
    • zwischen 30 und 39
    • zwischen 40 und 49
    • zwischen 50 und 59
    • zwischen 60 und 69
    • zwischen 70 und 79 
    • über 79

    Keiner der Teilnehmenden war über 79, daher wurde bei der Erstellung des Diagramms, zur besseren Lesbarkeit, die Möglichkeit weggelassen. 

    Nur wenige der Teilnehmenden waren jünger als 20. Der Grund dafür ist, dass es eine eigene Umfrage für Schülerinnen und Schüler gab und jünger Menschen hauptsächlich an dieser Befragung teilgenommen. 

  • Teilnehmende nach beruflichem Status

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Der Großteil der Teilnehmenden gab an, erwerbstätig zu sein. Das deckt sich mit den Ergebnissen der Altersstruktur.

    Grundsätzlich wurde jedoch darauf geachtet, eine möglichst breite Werbepalette für die Umfrage umzusetzen, indem über die Sozialen Medien, lokale Zeitungen und Postkarten die Aktion beworben wurde.

    Die Postkarten lagen unter anderem in Bäckereien, Metzgereien, Restaurants, Schnellimbissen, Apotheken, bei Einzelhändlern, in Bürgerbüros, den Jobcentern und Standorten der Agentur für Arbeit aus, um möglichst alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen. 

  • Gesellschaftliche Herausforderungen I

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Bei der Frage danach, auf welche gesellschaftlichen Herausforderungen Bildung vorbereiten soll, erhielten die Teilnehmenden sieben Antwortmöglichkeiten, mit dem Hinweis, die wichtigsten drei auszuwählen. Grundsätzlich war es möglich, weniger als drei auszuwählen und "keine Option" anzuklicken. 

    Die vorgegeben Möglichkeiten waren:

    • Demokratieförderung/politische Spaltung
    • Fachkräftemangel/Fachkräftesicherung
    • Digitalisierung/künstliche Intelligenz
    • Chancengerechtigkeit für Kinder
    • Integration
    • Anpassung an den Klimawandel
    • Inklusion
  • Gesellschaftliche Herausforderungen II

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Frage "Was sehen Sie darüber hinaus als gesellschaftliche Herausforderung, auf die Bildung vorbereiten muss?" in einem Freitextfeld zu beantworten. Die Antworten wurden verschlagwortet. 

    Unter "Werte" wurde häufig der soziale Umgang, Respekt, Hilfsbereitschaft und die Auswirkungen des Einzelnen auf die Gesellschaft genannt. 

    Mit dem Stichwort "Alltag" wurden Begriffe wie Versicherungen, Steuern, Finanzen und Altersvorsorge verschlagwortet.

    Im Schlagwort "Medien" wurde sehr häufig Medienkompetenz, das heißt der Umgang mit Fake-News und eine kompetente Mediennutzung genannt. 

  • Bildungsangebote im Kreis Bergstraße

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild. 

    "Welches Bildungsangebot im Kreis Bergstraße finden Sie besonders gut?" war eine offene Frage an die Teilnehmenden. Mit großem Abstand wurde die Kreisvolkshochschule genannt, vor Schulen und Bibliotheken.

    Dass keines bekannt sei, war mit 13 Prozent die am zweithäufigsten genannte Antwort. 

    Unter "sonstiges" wurden unter anderem Familienzentren, Sprachkurse, Bibliotheken, das Naturschutzzentrum, Integrationsangebote und Angebote zum Thema Digitalisierung sowie die Maßnahmen des kommunalen Jobcenters Neue Wege genannt. 

  • Bildungsangebot 

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Die Umfrageteilnehmer wurden gefragt, welches Bildungsangebot initiieren würden, wenn Sie die Chance dazu hätten. Ihre Antworten konnten sie in ein Freitextfeld eintragen.

    Am häufigsten wurden Angebote zum Austausch genannt, sei des zwischen den Generationen, Zugewanderten und Deutschen oder schlichtweg in der Nachbarschaft.

    Am zweithäufigsten wurden Angebote genannt, die alltägliche Kompetenzen wie den Abschluss von Verträgen, Versicherungen und Finanzfragen beantworten. 

    Beim Schlagwort Umwelt wurde vor allem eine nachhaltige Lebensweise genannt und den Begriffen Handwerk und Ernährung praktische Fähigkeiten wie alltägliche Reparaturen im Haushalt oder Kochen. 

 

Ergebnisse der Bildungsumfrage für Schülerinnen und Schüler - 351 Antworten


  • In Kürze

    Ein Großteil der befragten Schülerinnen und Schüler besuchen eine Schule im Ried und der Bergstraße und sind zwischen 15 und 19. Mit großem Abstand haben Jugendliche aus Gymnasien und Gesamtschulen teilgenommen.

    Falls die Schülerinnen und Schüler ihr Curriculum gestalten könnten, würden die meisten Fächer zur Digitalisierung bzw. dem Umgang mit künstlicher Intelligenz und Fächer, die lebensnahe Themen wie den Abschluss eines Mietvertrags, von Versicherungen oder das Führen eines Haushalts vermitteln.

    Außerdem gaben die Jugendlichen an, dass ihnen Praktika bei der Berufsorientierung mit Abstand am meisten geholfen haben. Gleichzeitig ist ihre peer-group (Eltern, Bekannte, Freunde) bei der Frage, wie es nach der Schule weitergehen soll, wichtige Ratgeber.

    Bei der Frage, wie Ganztagsangebote gestaltet sein sollten, war die am häufigsten genannte Antwort Sport oder die Etablierung von Schulsportmannschaften. Alternativ würden viele Jugendliche an unterrichtsergänzenden oder Nachhilfeangebote teilnehmen. 

  • Teilnehmende nach Schulform

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Die Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden gefragt, welche Schule sie besuchen.  Die Auswertung der Schulen ergab folgende Teilnahme nach Schulformen.

    Grundsätzlich richtete sich die Teilnahme nicht an Grundschülerinnen und Grundschüler, da die Umfrage jedoch öffentlich beworben wurde, konnte eine Teilnahme nicht ausgeschlossen werden und die Eingaben wurden berücksichtigt. 

    Den Teilnehmenden, die eine Ausbildung absolvieren und parallel dazu eine Berufsschule besuchen, wurde frei gestellt, ob sie die Umfrage für Erwachsene oder für Schülerinnen und Schüler ausfüllen.

  • Teilnehmende nach Klassenstufen

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Die Schülerinnen und Schüler wurden gefragt, in welche Klasse sie gehen. In der Regel haben Jugendliche in einer Klasse folgende Alter:

    • 5. Klasse: 11 Jahre
    • 6. Klasse: 12 Jahre
    • 7. Klasse: 13 Jahre
    • 8. Klasse: 14 Jahre
    • 9. Klasse: 15 Jahre
    • 10. Klasse: 16 Jahre
    • 11. Klasse: 17 Jahre
    • 12. Klasse: 18 Jahre
    • 13. Klasse: 19 Jahre
    • BvB/BzB, InteA: zwischen 16 und 18 Jahre
  • Schulfach I

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Die Teilnehmenden wurden gefragt: "Welches Schulfach würdest du einführen?".

    Dabei konnten sie keine, eine oder mehrere der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten auswählen. Zur Auswahl standen die Fächer

    • Digitalisierung/Künstliche Intelligenz
    • Bildung für nachhaltige Entwicklung
    • Demokratieförderung
  • Schulfach II

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    In einem Freitextfeld konnten die Schülerinnen und Schüler eintragen, welche Schulfach sie darüber hinaus/stattdessen einführen würden. Die Antworten wurden verschlagwortet. 

    Unter Alltag verbergen sich Kompetenzen wie der Umgang mit Geld, Verträgen, Versicherungen, das Schließen von Mietverträgen und das Ausfüllen der Steuererklärung.

    Unter Haushalt wurden oft Dinge wie Haushaltsführung, Wochen- und Einkaufsplanung genannt. 

    Bei Sonstiges wurden die Schlagworte politische Bildung, Werte, Umwelt, Kunst, Philosophie, Lernmethoden, Austausch, Medien, Landwirtschaft, Geschichte, Geografie und Förderkurse zusammengefasst. 

  • Berufsorientierung

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Eine Frage lautete "Was hat dir bei der Berufsorientierung wirklich geholfen?". Eine Mehrfachnennung war möglich.

    Praktikum war die am häufigsten genannte Antwort. Dies deckt sich mit vielen Studien und hat sich seit langer Zeit nicht verändert. Neuere Formate wie der "Girl's Day" oder der "Boy's Day" oder die Beratung durch die Bundesagentur für Arbeit wurden weitaus weniger häufig genannt. 

    Bemerkenswert ist, dass die am zweithäufigsten genannte Antwort "nichts davon/keine Angabe" ist. 


  • Berufsorientierung II

    Eine größere Darstellung erhalten Sie durch einen Klick auf das Bild.

    Die Schülerinnen und Schüler wurden gefragt, was ihnen darüber hinaus/stattdessen bei der Berufsorientierung geholfen hat. Die Antworten wurden verschlagwortet.

    Der Austausch mit Familie und Freunden war die am häufigsten genannte Antwort. Danach kamen die Recherche über Berufe beispielsweise auf YouTube oder TikTok. Auch Eigeninitiative, wie beispielsweis die Information über Berufe, die mit ihren Interessen zusammenhängen, halfen den meisten.

    "Beratung" und "Schule" wurden weniger häufig genannt, die Antwortoptionen gab es jedoch bereits in der vorherigen Frage.